Heikle Diesel-Beschaffung wegen Raffinerie-Ausfall
Es war ein Zwischenfall mit gravierenden Folgen: Seit einem Unfall bei einer Wasserdruckprüfung* in der Raffinerie des teilstaatlichen Mineralölkonzerns OMV in Schwechat Anfang Juni steht die Diesel-Versorgung in Österreich auf wackeligen Beinen. Die Raffinerie verlor vorübergehend 80 Prozent ihrer Kapazität. Die OMV muss viele Kunden seither über ein alternatives Versorgungssystem bedienen. Das konnte den Ausfall allerdings nicht ausgleichen.
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) musste seit dem Schadensfall in Schwechat mehrmals Dieselbestände aus der nationalen Ölreserve freigeben: in Summe 272.000 Tonnen. Die verbleibenden staatlichen Treibstoffreserven reichen laut Ministerium noch für 65 Tage. Fest steht: Die Freigabe der Reserven konnte in den vergangenen Wochen nicht verhindern, dass es immer wieder zu Diesel-Engpässen kam – auch im Tankstellennetz der OMV. Die Branche sehnt herbei, dass die Raffinerie in Schwechat wieder in den Vollbetrieb übergeht. Denn mit dem „alternativen Versorgungssystem“ gingen gleich mehrere logistische Probleme einher.
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