Harry Kopietz: Der Mann, der noch vor dem SPÖ-Ergebnis hinschmiss

Urgestein mit Ex-Bürgermeister: Harry Kopietz und Michael Häupl.
Er gilt als rotes Urgestein, erfand das Donausinselfest und saß Jahrzehnte lang an den Schalthebeln der Wiener SPÖ.

Es gibt wenige Politiker, auf die die etwas abgenutzte Formulierung „Urgestein“ so gut zutrifft wie auf Harry Kopietz. Viele Jahre saß der rote Multifunktionär an den Schalthebeln der Wiener SPÖ, ohne jemals in die erste Reihe vorzurücken.

Bereits halb in der Polit-Pension kam dem 74-jährigen Floridsdorfer zuletzt noch einmal eine Schlüsselfunktion zu. Als Leiter der Wahlkommission hatte er die heikle Aufgabe, die Mitgliederbefragung um den SPÖ-Parteivorsitz zu managen. Eine Aufgabe, die er am Donnerstag überraschend hinschmiss. Offiziell aus gesundheitlichen Gründen. Gleichzeitig dürfte ihm aber auch der interne Dauerstreit um die Abstimmungsmodalitäten zu viel geworden sein.

„Kopietz neigt manchmal zu Ad-Hoc-Handlungen“, erklärt sich ein Wiener Genosse den Rückzug. „Im Sinne der SPÖ war das natürlich strategisch nicht geschickt. Er hätte die Sache lieber aussitzen sollen.“

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