Gemeindebund-Chef Alfred Riedl steht offenbar vor komplettem Rückzug

MINISTERRAT: RIEDL
Nach umstrittenen Grundstücksgeschäften stellte er Funktion zunächst ruhend. Nun soll der endgültige Rücktritt folgen.

Gemeindebund-Chef Alfred Riedl, der nach umstrittenen Grundstücksgeschäften sein Amt bis zur nächsten Vorstandssitzung im März 2024 ruhend gestellt hat, dürfte vor dem kompletten Rückzug stehen, wie das Ö1-Morgenjournal berichtet und auch der APA bestätigt wurde.

Dem ÖVP-Politiker wird vorgeworfen, er habe in Grafenwörth (Bezirk Tulln), wo er Bürgermeister ist, durch Grundstücksverkäufe mehr als eine Million Euro verdient. Die Prüfung der Vorwürfe dauert noch an.

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Wie Ö1 laut Bericht von mehreren Präsidiumsmitgliedern bestätigt wurde, hat Riedl nun intern signalisiert, dass er nicht mehr in sein Amt als Gemeindebundpräsident zurückkehren wird. Ob er sich auch als Bürgermeister von Grafenwörth zurückziehen wird, sei offen.

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Von den beiden Vizepräsidenten, Andrea Kaufmann und Erwin Dirnberger, hieß es in einer Stellungnahme gegenüber der APA, Riedl wolle die Ergebnisse der beiden Prüfverfahren von Landesrechnungshof und Bezirkshauptmannschaft abwarten und sich dann erklären. "Wir werden uns zeitnah - möglichst noch heuer - aber spätestens beim nächsten Bundesvorstand um die organisatorische Neuaufstellung kümmern."

Ein Vorziehen der Bundesvorstandssitzung vom ursprünglichen März-Termin ist laut einem Gemeindebund-Sprecher noch nicht fixiert. Dafür wäre allerdings ohnehin ein Vorlauf von zwei Monaten notwendig, um den Landesverbänden Zeit für deren Wahlvorschläge zu geben. Eine Sitzung noch im Herbst könnte aufgrund der Fristenläufe also knapp werden.

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