Neue Frauenministerin: Wer ist Eva Maria Holzleitner?

Zusammenfassung
- Eva Maria Holzleitner ist eine junge, aber erfahrene Politikerin, die als neue Frauenministerin in der Regierung ernannt wurde.
- Holzleitner hat ihre politische Karriere bei der Jungen Generation der SPÖ begonnen und ist seit 2017 Abgeordnete im Nationalrat.
- Trotz ihres jungen Alters hat sie sich als Frauenvorsitzende und stellvertretende Parteivorsitzende in der SPÖ etabliert.
Kämpferisch, das aber freundlich. So hat Eva Maria Holzleitner ihre bisherige Tätigkeit als SPÖ-Frauenchefin angelegt. Ähnliches ist nun wohl auch im Frauen- und Wissenschaftsministerium zu erwarten, das ihr in der Regierung Stocker I überlassen wird. Die 31-jährige Oberösterreicherin ist trotz jungen Alters Polit-Routinier. Bereits 2017 gelang ihr erstmals der Einzug in den Nationalrat.
Holzleitner kommt aus keinem typisch sozialdemokratischen Background. In ihrer näheren Familie finden sich Landwirte ebenso wie Wirtschaftstreibende, der Vater Bauer, der Großvater Fleischhauer.
Eva Maria Holzleitner, geboren am 5.5.1993 in Wels. Landesvorsitzende der Jungen Generation Oberösterreich 2016-2021, Abgeordnete zum Nationalrat seit 2017. Frauenvorsitzende und stellvertretende Parteivorsitzende der SPÖ seit Juni 2021.
"Junge Generation" und AKS als Karriere-Basis
Ihr Partei-Eintritt vor elf Jahren hatte dann auch kleine Seufzer zur Folge, wie sie in einem Interview anlässlich ihres erstmaligen Antritts zur einer Nationalratswahl 2017 erzählte. Da war Holzleitner, die studierte Sozialwissenschafterin ist, schon Vorsitzende der "Jungen Generation" Oberösterreich, der pragmatischeren Jugendorganisation der SPÖ, auch wenn man das dort nicht so gerne hört. Davor hatte sie als Klassensprecherin in einem Welser Gymnasium erste "Führungsverantwortung" erfahren, war auch in der AKS, der SPÖ-Schülerorganisation aktiv.
Die gebürtige Welserin war bei ihrem Parlamentseinzug 2017 die jüngste Abgeordnete ihrer Fraktion, freilich nicht des Nationalrats. Denn die gleichzeitig eingezogene nähere Landsfrau Claudia Plakolm ist zwei Jahre jünger und hat es sogar noch ein wenig flotter in ein Kabinett geschafft. Nun treffen sie sich als Ministerinnen auf der Regierungsbank. Kraft ihres Alters wenig überraschend wurde Holzleitner Kinder- und Jugendsprecherin und zeigte rasch, dass sie mit den arrivierten Kräften des Hohen Haus gut mithalten konnte.
Harter Zweikampf um Frauen-Vorsitz
Als Holzleitner vor zwei Jahren der Ruf als Frauenchefin erreichte, war es dennoch ein wenig überraschend. Lange hatte man gegrübelt, an wen Gabriele Heinisch-Hosek dereinst die Staffel übergeben würde, dann war es ein echter Generationensprung. Leicht wurde es gar nicht, die Spitze tatsächlich zu erklimmen, fanden sich doch zwei Gegenkandidatinnen. Der Stichwahl-Sieg über die Wiener Gemeinderätin Mireille Ngosso war mit 55 Prozent dann auch weniger klar, als man annehmen hätte dürfen. Holzleitner zeigte sich dennoch gerührt und wurde mit neuer Funktion auch Frauensprecherin im Nationalrat.
Seit der Kür zur Frauenvorsitzenden ist die bald 32-Jährige im erweiterten Führungskreis der SPÖ angelangt, hat Sitz in Präsidium wie Vorstand und ist so auch stellvertretende Parteivorsitzende. Bei der Mitgliederbefragung um den Parteivorsitz unterstützte sie das Antreten von Amtsinhaberin Pamela Rendi-Wagner. Unter Andreas Babler wurde sie in zentraler Rolle als stellvertretende Klubvorsitzende platziert.
Allseits beliebte Tierfreundin
Ihre öffentlichen Auftritte während der roten Chaos-Wochen waren stets souverän. Holzleitner hat keine Angst vor Kameras, ist dennoch uneitler als so mancher männliche Kontrahent. Wenn man sich in der Partei umhört, haben an ihr nur wenige etwas auszusetzen. Widerstand gegen ihren logischen nächsten Karriere-Schritt gab es dann auch nicht.
Privat weiß man über Holzleitner nicht allzu viel, außer dass sie einen Lebensgefährten hat und Besitzerin von Hund und Katze ist. Beruflich verdingte sie sich abseits der Politik an der FH Oberösterreich, am Standort Hagenberg.
Kommentare