Erneuerbare Energie: Österreichs Wirtschaft will „Frontrunner“ in Afrika werden

Erneuerbare Energie: Österreichs Wirtschaft will „Frontrunner“ in Afrika werden
Eine Wirtschaftsdelegation war mit Kanzler Nehammer in Marokko auf der Suche nach Partnerschaften.

Sie wollen bei den „Frontrunnern in Afrika und Verbindern nach Europa“ dabei sein, sagt Wolfgang Hesoun, Siemens-Generaldirektor und Vizepräsident der Wirtschaftskammer. Sie, das sind österreichische Unternehmen wie Verbund, Vamed und Mondi, die im Königreich Marokko teils seit Jahren tätig sind. Ihre Manager sind Teil der mit Kanzler Karl Nehammer mitreisenden Wirtschaftsdelegation.

Der Besuch habe „die Beziehung zu Marokko auf ein neues Niveau gehoben“, sagt Verbund-Chef Michael Strugl. Wichtige Türen zu Energie-, Industrie-, Investitions- und Gesundheitsministerium seien geöffnet worden.

Wie Österreich will auch Marokko der Abhängigkeit von fossiler Energie entkommen. Marokko wolle 52 Prozent seines Energiebedarfs bis 2030 aus Wind, Solar- und Wasserkraft speisen, sagt Strugl. Beste Voraussetzungen für grünen Wasserstoff, den insbesondere Österreichs Industrie brauchen wird, um den Umstieg auf Erneuerbare und die Klimaziele zu erreichen.

Hehres Ziel der Marokkaner ist, 300.000 Tonnen grünen Wasserstoff bis 2030 zu exportieren. Dem gegenüber stehe ein Wasserstoff-Bedarf von Österreich von 120.000 Tonnen für 2030.

Geostrategisch relevant

Der nordafrikanische Staat eigne sich aus geostrategischer Sicht besonders für eine Partnerschaft, da die technischen Voraussetzungen – Gasinfrastruktur über Spanien – bereits bestehen. Österreich hat nun ein „Memorandum of understanding“ unterzeichnet. Die WKÖ will in Bälde einen „Invest in Marokko“-Event initiieren.

Wie geostrategisch und wirtschaftspolitisch relevant Marokko bereits ist, schildert Thomas Ott vom Verpackungskonzern Mondi. Seit 20 Jahren produziert Mondi in Marokko in eigenen Fabriken Verpackungen für die Baustoffindustrie. „Der gesamte westafrikanische Markt wird von hier aus organisiert“, sagt Ott. Dass Mondi auch an der Elfenbeinküste investiert und erfolgreich produziert, sei dem langjährigen Engagement in Marokko zu verdanken.

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