Vorläufiges Endergebnis: SPÖ verliert Mandat an Neos

Vorläufiges Endergebnis: SPÖ verliert Mandat an Neos
Die Grünen bleiben knapp unter der Prognose, liegen derzeit bei 13,8 Prozent. Die SPÖ verliert ein Mandat an die Pinken. 50.000 Stimmen fehlen noch.

Rekord: 925.090 Briefwähler haben 917.927 gültige Stimmen abgegeben. Ein kleiner Teil der Stimmen wird noch am Donnerstag ausgezählt.

Grundsätzlich sollte das Endergebnis der Nationalratswahl 2019 nun aber feststehen. Die ÖVP kommt auf 37,54 Prozent und erreicht damit 71 Mandate. Die SPÖ erreicht mit 21,22 Prozent ihr historisches Tief und muss sich mit 40 Mandaten zufrieden geben.

Auf dem dritten Platz landet die FPÖ mit 16,21 Prozent und 31 Mandaten, auf dem vierten die Grünen mit 13,80 Prozent und 26 Mandaten. Damit liegen die Grünen knapp unter der Wahlkartenprognose, die ihnen 14 Prozent vorhergesagt hat. Die Neos erreicht 8,06 Prozent und 15 Mandate.

Im Vergleich zum Endergebnis mit Wahlkarten-Prognose verliert die SPÖ ein Mandat an die Neos. Ansonsten gibt es keine gravierenden Veränderungen mehr.

Briefwähler rührten Ergebnis noch einmal kräftig um

Im Vergleich zum Endergebnis ohne Wahlkarten-Prognose sind die Veränderungen selbstverständlich gravierender.

Wahlsieger ÖVP verlor im Vergleich zwei Mandate. Die Grünen profitierten stark: Sie bekamen noch drei Mandate auf 26 dazu - und haben jetzt ihr bestes NR-Ergebnis aller Zeiten.

Die NEOS schnitten in der am Montag ausgezählten Briefwahl - wie bereits gesagt - überdurchschnittlich gut ab. Sie gewannen auch im Vergleich zu Auszählung ohne Wahlkarten ein Mandat dazu. Die Wahlverlierer SPÖ und FPÖ verloren noch jeweils einen weiteren Nationalratssitz.

SPÖ im Westen degradiert

In Tirol zogen die Grünen mit der Wahlkarten-Auszählung am Montag an den Sozialdemokraten vorbei - die damit erstmals auf Platz 4 abfielen. Da die Grünen mit der ersten Briefwahltranche noch auf 14,7 Prozentpunkte zulegten, überholten sie die SPÖ mit ihren 13,0 Prozent.

In Vorarlberg setzte es gar den ersten fünften Platz bei einer Nationalratswahl für die Roten, weil auch noch die NEOS letztlich mehr Stimmen bekamen als die SPÖ. 24.167 Wähler konnte die SPÖ in Vorarlberg (laut vorläufigem Ergebnis nach Auszählung der ersten Wahlkartentranche) nur mehr für sich gewinnen - und landete somit bei 13,16 Prozent ein. Da NEOS auch ohne den Vorarlberger Parteigründer Matthias Strolz 24.880 Wähler fanden - was ein Plus von 4,5 Prozentpunkten auf 13,5 Prozent bedeutete - blieb für die SPÖ nur mehr Platz 5 hinter ÖVP, Grünen, FPÖ und NEOS übrig.

Grüne erobern mit Briefwahlstimmen vier weitere Wiener Bezirke

In Wien bescherten die Briefwähler den Grünen eine Premiere: Mit 20,60 Prozent schafften sie dort ihr erstes Nationalratswahl-Ergebnis über der 20er-Marke. Wien-weit blieb die Reihenfolge - SPÖ, ÖVP, Grüne, FPÖ, NEOS - zwar gleich. Aber auf Bezirksebene nahmen die Grünen der SPÖ noch vier erste Plätze ab. ÖVP und NEOS bekamen durch die Briefwahl ein Wien-Mandat dazu.

Die Ökopartei hat massiv von den im Wahlkreis abgegebenen Briefwahlstimmen profitiert. Sie konnte damit auch noch die Leopoldstadt, die Landstraße sowie Margareten und Hernals der SPÖ abnehmen - nachdem sie schon im vorläufigen Ergebnis vom Wahlsonntag in Wieden, Mariahilf, Neubau, der Josefstadt, im Alsergrund sowie in Währing - das sie der ÖVP abknöpfen konnten - Erste war.

Duell der Verlierer: SPÖ überholt FPÖ in Steiermark

In Oberösterreich bewirkten die Briefwähler - da die Parteien schon im Sonntags-Ergebnis ziemlich weit auseinanderlagen - zwar keine Umreihungen. Aber sie verschafften den Grünen ein viertes Mandat.

In der Steiermark gewann - mit Auszählung der Briefwahl am Montag - die SPÖ das Duell der Wahlverlierer: Mit 19,3 Prozent wurden die Sozialdemokraten letztlich doch noch Zweite vor der FPÖ (18,5 Prozent) - die auch noch eines ihrer fünf Mandate vom Sonntag verlor. Erste war diesmal die ÖVP mit 39,0 Prozent.

Noch 50.000 Stimmen offen

Am Donnerstag müssen zwar noch die am Sonntag in Wahllokalen abgegebenen Briefwahl- und Wahlkartenstimmen ausgewertet werden. Das werden allerdings voraussichtlich weniger als 50.000 sein - womit weitere Mandatsverschiebungen unwahrscheinlich sind.

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