Spenden an Sportvereine sind nun steuerlich absetzbar

Spenden an Sportvereine sind nun steuerlich absetzbar
Bisher konnten Spenden an rund 1.500 Vereine sowie die Feuerwehren eingereicht werden. Das Finanzministerium hat die Regelung ausgeweitet und vereinfacht.

Vor 15 Jahren war in Österreich die steuerliche Absetzbarkeit von Spenden eingeführt worden. Allein im Vorjahr betrug das Spendenaufkommen laut Finanzministerium bundesweit rund 900 Millionen Euro. An die 14 Prozent davon wurden steuerlich abgesetzt. Diese Summe könnte sich nun ab dem kommenden Jahr deutlich erhöhen, weil die Anzahl der gemeinnützigen Vereine, die unter diese Regelung fallen, stark ausgeweitet wird.

Mehr lesen: Neue Ministerratsbeschlüsse zu Gas-Speicherung und Spendenabsetzbarkeit

Bisher konnten Spenden an rund 1.500 Vereine sowie die Feuerwehren eingereicht werden. In Zukunft sollen auch Spenden an Sportvereine und Bildungseinrichtungen steuerlich abgesetzt werden können. Gleichzeitig sind im Bereich von Kunst und Kultur Vereinfachungen vorgesehen.

„Besonderer Beitrag“

Für Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) ist das ein wichtiger Schritt: „Der besondere Beitrag, den Spenderinnen und Spender leisten, aber auch jener Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, kann nicht hoch genug geschätzt werden.“ Die Ausweitung sieht er als großen Schritt, um dieses besondere Engagement noch weiter zu stärken.

➤ Mehr lesen: Nationalrat: Die 6 wichtigsten Beschlüsse vor dem Sommer

Sportvereine und Bildungseinrichtungen müssen in Zukunft einen Antrag stellen, wenn sie als spendenbegünstigte Einrichtungen aufgenommen werden wollen. Öffentliche Kindergärten und Schulen sollen künftig automatisch berücksichtigt werden. Die Liste der Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen soll aktualisiert und erweitert werden. Auch im Bereich Kunst und Kultur soll die Spendenabsetzbarkeit für Einrichtungen gelten, ohne dass dafür ein Antrag gestellt werden muss.

Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) ist sich sicher, dass in Zukunft „noch mehr Menschen spenden und Organisationen und Vereine davon profitieren“. Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) hofft, dass durch diese Maßnahme mehr private Mittel für Bildung, Wissenschaft und Forschung freigemacht werden. Das steuerliche Entlastungsvolumen lag im Vorjahr bei rund 100 Millionen Euro. Laut den Berechnungen des Finanzministeriums könnte dieses angesichts der Erleichterungen im kommenden Jahr auf 200 Millionen Euro steigen.

Kommentare