Wunsch nach einem parteifreien Innenminister

Wunsch nach einem parteifreien Innenminister
Bei jenen, die ihn kennen, kann Minister Wolfgang Peschorn punkten. Sie wollen, dass er im Amt bleibt.

Sein Bekanntheitsgrad ist noch ausbaufähig. Von 2167 Personen, die das Meinungsforschungsinstitut OGM für den KURIER befragt hat, kennen 69 Prozent Wolfgang Peschorn nicht (weitere 11 Prozent machten keine Angaben). Dabei hat der 54-Jährige seit 3. Juni einen der wichtigsten Posten des Landes inne: Er bekleidet im Übergangskabinett von Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein das Amt des Innenministers. Und geht es nach jenen 20 Prozent der Befragten, die das wissen, sollte er das Ressort auch nach der Wahl führen.

Nur FPÖ-Wähler dagegen

Von diesen sagen nämlich drei Viertel, der parteifreie Peschorn wäre geeignet, auch in der künftigen Regierung Innenminister zu sein.

Wunsch nach einem parteifreien Innenminister

Eine überwältigende Zustimmung zu Peschorn gibt es dabei unter den deklarierten Wählern von ÖVP, SPÖ, Grünen und Neos.

Ebenso deutlich ist allerdings auch die Ablehnung, die Peschorn unter den FPÖ-Wählern erfährt: Zwei Drittel der deklarierten Blauwähler lehnen den früheren Präsidenten der Finanzprokuratur als Innenminister ab. Nur jeder Dritte kann sich seinen Verbleib in der Herrengasse vorstellen. „Die FPÖ-Wähler wollen das Ressort für sich, am liebsten mit einem Innenminister Kickl – wobei das nach den klaren Aussagen von ÖVP-Chef Sebastian Kurz der letzten Tage nahezu ausgeschlossen ist“, sagt OGM-Chef Wolfgang Bachmayer.

BMI in ruhigere Bahnen

Für Bachmayer zeigen die Ergebnisse den Wunsch der Mehrheit nach einem parteifreien Innenminister – „gerade nach der Ära Kickl und der jahrelangen Dominanz der niederösterreichischen ÖVP seit Ernst Strasser in dem Ressort“.

Peschorn traue man zu, das durch BVT-Skandal und parteipolitische Postenbesetzungen in Verruf geratene Ministerium in ruhige Bahnen zu lenken. Der Übergangsminister hatte sich zuletzt persönlich der Reform des Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) angenommen.

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