Der Opernball strahlt heuer in Türkis: Grüne und Opposition bleiben fern

Der Opernball zum Ausklang des Faschings ist stets auch ein Staatsakt. Der Bundespräsident und die Regierung haben eigene, einander gegenüberliegende Logen, und es gehört sich, dass der Kanzler dem Bundespräsidenten im Lauf des Abends einen Besuch in dessen Loge abstattet, wozu er sich durch das Gedränge auf den Gängen der Staatsoper durchkämpfen muss. Auch Diplomaten, Wirtschaftskapitäne, Künstler und Honoratioren aller Art machen dem Bundespräsidenten ihre Aufwartung, weswegen sich vor dessen Loge stets lange Schlangen bilden. Die Teilnahme an dem glanzvollen Ball gehört zu den angenehmeren Repräsentationsaufgaben der heimischen Spitzenpolitiker, sie nutzen sie in der Regel auch, um ausländische Amtskollegen nach Wien einzuladen. Der KURIER hat rechervhiert, wer heuer auf den Opernball geht und wer dem Staatsball fern bleibt.

Wer die Staatsgäste heuer sein werden, wird erst bekannt gegeben, wenn die Zusagen fixiert sind. Dem KURIER bestätigt wird, dass Bundeskanzler Karl Nehammer, Außenminister Alexander Schallenberg, Medienministerin Susanne Raab, Finanzminister Magnus Brunner und Arbeitsminister Martin Kocher internationale Gäste erwarten. Für Nehammer ist es der erste Opernball als Kanzler, denn im Vorjahr war das Fest wegen Corona abgesagt.
Für Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Ehefrau Doris Schmidauer ist es der erste Opernball in der zweiten Amtszeit.
Abgesehen vom Bundespräsidenten und Kunststaatssekretärin Andrea Mayer erstrahlt der diesjährige Opernball politisch in Türkis. Zusätzlich zu den genannten ÖVP-Politikern werden auch Verfassungsministerin Karoline Edtstadler, Bildungsminister Martin Polaschek, Tourismusstaatssekretärin Susanne Kraus-Winkler und Digitalisierungsstaatssekretär Florian Tursky zugegen sein.

Doris Schmidauer und Alexander Van der Bellen im Ballgetümmel 2020.
Die Liste der türkisen Spitzenpolitiker, die dem Ereignis fernbleiben, ist kürzer: Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, Verteidigungsministerin Klaudia Tanner, Innenminister Gerhard Karner, Staatssekretärin Claudia Plakolm und Klubchef August Wöginger.
Karner besucht nur den Polizeiball am 3. Februar sowie den Feuerwehrball in seiner Heimat St. Gotthard im Bezirk Melk. Wöginger hat die heurige Ballsaison schon hinter sich, er war am BORG-Ball in Grieskirchen.
Wögingers koalitionärer Achsenpartnerin, Sigrid Maurer, macht’s ohne Gust offenbar keinen Spaß. Ebenso fehlen werden sämtliche grüne Ministerinnen und Minister – Leonore Gewessler, Johannes Rauch und Alma Zadić – sowie Vizekanzler Werner Kogler.
Die Opposition bleibt dem Höhepunkt der Ballsaison geschlossen fern. Die zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) sowie ihr freiheitlicher Amtskollege Norbert Hofer gehen nicht hin.
Auch die Klubvorsitzenden von SPÖ, FPÖ und Neos, Pamela Rendi-Wagner, Herbert Kickl und Beate Meinl-Reisinger, verzichten auf das offiziöse Ballgetümmel.
Polaschek wird diesen Samstag sein Debüt am Wissenschaftsball im Rathaus geben. Seine Gäste: Komplexitätsforscher Peter Klimek, Archäologin Sabine Ladstätter, Ökologe Franz Essl und Schauspieler Martin Puntigam.
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