Der gefährlichste Ort für Pensionisten? "Es ist die Komfortzone"

Der gefährlichste Ort  für Pensionisten? "Es ist die Komfortzone"
Welche Veränderungen Walter Pöltner, ein intimer Kenner des Pensionssystems, jetzt für richtig und wichtig hält – und womit er ÖVP-Chef Sebastian Kurz überrascht hat.

Er hat das Pensionskonto mit erfunden, war 2019 kurz sogar Minister – und ist aus Frust über die Politik als Chef der Pensionssicherungskommission zurückgetreten: Der frühere Spitzenbeamte und Sozialdemokrat Walter Pöltner über Defizite im Pensionssystem, mutige Staatsbedienstete und den Zustand der SPÖ.

KURIER: Herr Pöltner, ihr Rücktritt hat unter Experten Empörung ausgelöst, die Politik reagierte kaum. Hat Sie das überrascht?

Walter Pöltner: Nein, überhaupt nicht. Sie müssen wissen: Ich bin nicht angenehm. Ich komm’ zwar aus der linken Reichshälfte, aber selbst die SPÖ hat große Schwierigkeiten mit mir. Vermutlich sind jetzt einige ganz froh, dass ich weg bin.

Sie sind gegangen, weil sie die großzügige Erhöhung von Kleinstpensionen für einen Fehler halten. Was ist falsch daran, Menschen mit niedrigen Pensionen finanziell stärker zu helfen?

Prinzipiell gar nichts. Aber ich muss sicherstellen, dass das Geld bei denen landet, die es brauchen. Ich bin Beamter und habe einen ordentlichen Ruhebezug, eine Pension. Weil ich nebenbei gearbeitet und zusätzlich Pensionsbeiträge bezahlt habe, bekomme ich eine Zusatz-Pension über 250 Euro – auch die wird jetzt um drei Prozent angehoben! Haben wir wirklich so viel Geld?

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