Während Experten angesichts der Entwicklung warnen, gibt sich Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) betont gelassen. Ein „Alarmschlagen“ bei Corona sei nicht mehr nötig, meinte er unlängst.
Dennoch empfiehlt auch er „nachdrücklich“, in allen Innenräumen wieder FFP2-Masken zu tragen, überall dort, wo ein Abstand von zwei Metern nicht eingehalten werden kann. Das betreffe öffentliche Verkehrsmittel und Supermärkte, aber auch alle anderen Innenräume wie Büros und Veranstaltungen, heißt es im Gesundheitsministerium.
Maskenpflicht wahrscheinlich
Derzeit bleibt es also bei einer „nachdrücklichen Empfehlung“, eine Maskenpflicht-Verordnung bleibt „noch“ aus. Das könnte sich aber bald ändern.
Wo sich Experten und der Gesundheitsminister einig sind: Wir werden in diesem dritten Corona-Herbst und -Winter wieder Masken brauchen. „Es wird nicht bei Appellen bleiben, wenn sich die Situation ändert. Wir werden dann rechtzeitig reagieren und bei Bedarf eine Maskenpflicht in bestimmten Bereichen wieder einführen“, heißt es aus dem Büro von Johannes Rauch.
Eine Maskenpflicht in Öffis und Supermärkten sei „im Laufe des Herbst möglich“. Die offene Frage ist: Wann kommt die Maskenpflicht?
Geht es nach der Virologin Dorothee von Laer, hat die Regierung den richtigen Zeitpunkt „wieder verpasst. Wie in den zwei vergangenen Corona-Herbsten ist die Regierung zu spät dran“, sagt die Expertin. „Wir sind jetzt am letzten Drücker, die Maskenpflicht in Innenräumen wieder einzuführen, damit die Omikron-Welle vom Frühjahr sich nicht wiederholt“, erklärt die Virologin.
Dass Österreich wieder darauf hinsteuert, zeige sich an den stark steigenden Infektionszahlen. Einen Lockdown halte sie hingegen aktuell für nicht notwendig. Die Maskenpflicht habe sich bewährt. Aber man müsse schnell sein: „Je früher man die Welle abwürgt, desto besser.“ Denn: „Je mehr Neuinfektionen es gibt, desto schneller mutiert das Virus, desto schneller braucht man wieder angepasste Impfstoffe“, sagt von Laer.
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