Corona: Gecko betont hohen Schutz vor Long-Covid durch Impfung

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Geimpfte erkranken seltener und haben einen kürzeren und milderen Verlauf - Sicherheitsmaßnahmen nur auf "Stand-by" setzen

Die Corona-Impfung schützt nicht nur vor einem schweren Verlauf von Covid-19. Es gebe auch immer mehr Evidenz dafür, dass diese auch vor Long-Covid schützt, heißt es in einem am Samstag veröffentlichten Executive Report der gesamtstaatlichen Krisenkoordination Gecko. Demnach erkranken zweifach Geimpfte unabhängig vom Impfstoff nur etwa halb so oft an Long-Covid wie Ungeimpfte. Jene, die trotz Impfung Post-Covid-Symptome entwickeln, berichten über eine raschere Heilung.

"Laut Expertinnen und Experten stellt die Covid-19-Impfung derzeit die wichtigste Präventionsmaßnahme hinsichtlich Long-Covid dar - sowohl was das Auftreten als was auch den Verlauf betrifft", so der Gecko-Vorsitzende Generalmajor Rudolf Striedinger mit Verweis auf die in den vergangenen Wochen deutlich besser gewordene Datenlage. Vor allem bei über-60-jährigen Geimpften sei im Falle einer Infektion eine raschere vollständige Heilung zu beobachten.

Die Impfung bleibe auch in den kommenden Wochen und Monaten das wichtigste Instrument, um Menschen zu schützen und zur Vorbereitung auf die nächste kalte Jahreszeit, appellierte Gecko-Chefin Katharina Reich. Einer aktuellen Studie von Technischer Uni Wien und Medizin-Uni Wien zufolge würde das Immunitätslevel von derzeit 60 bis 65 Prozent bis 1. Oktober auf etwa zwölf Prozent absacken, wenn es ab Ende Februar keine weiteren Immunisierungen durch Impfungen oder Infektion gäbe. "Das bedeutet, dass bis zum 1. Oktober 2022 etwa 4,3 Millionen immune Österreicherinnen und Österreicher fehlen würden, um das momentane Niveau, welches aktuell zum Peak der Omikron Welle ausreichend ist, zu erreichen", wird in dem Bericht vorgerechnet.

Das Schutzniveau gegen Hospitalisierungen würde ohne weitere Immunisierungen von derzeit mehr als 80 auf 30 bis 45 Prozent sinken. Aktuell ist die Lage in den Krankenhäusern der Gecko-Kommission zufolge "teilweise angespannt, aber nicht bedrohlich", wobei vergleichsweise hohe Personalausfälle für Probleme sorgen. Vor allem aus dem Intensivbereich werde von Müdigkeit und Erschöpfung des Personals berichtet, es gebe relativ viele Personalabgänge und Probleme bei der Nachbesetzung.

Punkto Testen - hier wurde ja zuletzt dem Gesundheitsminister ein Abgehen von der derzeitigen Strategie mit Gratis-Tests ermöglicht - betonen die Gecko-Experten die bei Omikron vergleichsweise eingeschränkte Aussagekraft. Ergebnisse von Tests, die vor 24 Stunden oder länger abgenommen wurden, würden wegen der schnelleren Übertragung bei Omikron als Zutrittsregelung an Bedeutung verlieren. Zur sensitiven Diagnostik für erkrankte Personen oder in Hinblick auf eine mögliche Therapie seien sie aber weiter "von großer Bedeutung".

Testen auf Standy-by

Das Testen sollte nach Empfehlung der Gecko-Experten allerdings wie auch andere Maßnahmen zur Beobachtung und Kontrolle der Pandemie nur auf "Stand-by" gestellt werden. Sie plädieren für eine stärkere Digitalisierung der Systeme und Prozesse (etwa Testen, behördliche Maßnahmen, Surveillance), damit künftig rascher auf mögliche negative Entwicklungen in der Pandemie reagiert werden könne. Immerhin wird in dem Report darauf verwiesen, dass durch die in Österreich dominante, leichter übertragbare Omikron-Sublinie BA.2 eine deutlich langsamere Abnahme oder Zunahme der Fallzahlen nicht ausgeschlossen ist. Außerdem soll es für besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen niederschwelligen Zugang zu subsidiären Schutzsystemen (eigene PCR-Tests und Kontaktpersonen-Management, rasche Diagnose, mehrere Therapieoptionen) geben.

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