"Plan Z": So will Christoph Wiederkehr das Bildungssystem umbauen
Tiefgreifend umkrempeln will Minister Christoph Wiederkehr (Neos) das heimische Bildungssystem. In einer Grundsatzrede am Donnerstag im Wiener Museumsquartier stellte er seinen „Plan Z“ (das Z steht für Zukunft) vor.
Damit will Wiederkehr auf die Herausforderungen der Gegenwart reagieren: „Wir befinden uns in einer Transformation von einer Wissens- zu einer Kompetenzgesellschaft. Die Fähigkeit, sich ständig anzupassen, sind entscheidend, nicht Wissen alleine“, so Wiederkehr.
Er ortet große Herausforderungen durch Polarisierung in den Sozialen Medien, Künstlicher Intelligenz, durch gespaltene Gesellschaft. „Die Schule bereitet heute nicht auf das Leben vor. Ganze Jobs werden durch die KI ersetzt werden, die Verunsicherung ist entsprechend groß“, so der Minister.
Und weiter: „Bildung endet nicht mit einem Zeugnis, sondern mit der Fähigkeit, das eigene Leben selbstbestimmt gestalten zu können und in der Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen, für seinen Lebensunterhalt sorgen zu können. Das kann die Schule derzeit nicht leisten.“
Plädoyer für Leistung
Der Minister hält auch ein Plädoyer für Leistung. Diese sei mit Anstrengung verbunden, der Lohn sei aber groß.
Wiederkehr verweist auf seine Projekte der vergangenen Monate, etwa die Aufstockung von Deutschförderpersonal. „Doch diese Aufholjagd reicht nicht. Wir müssen auf die Überholspur. Weg von einem überholten System, das zu wenig auf Kompetenzen setzt. Weg vom reinen Auswendiglernen, hin zu Problemlösen und soziale Kompetenzen.“
Sein Ziel sei, dass alle Schüler sagen können, „ich fühle mich für das Leben gut vorbereitet“, wenn sie die Schule verlassen.
Wiederkehrs fünf Punkte
Sein Plan Z sei keine „Oberflächensanierung“ sondern ein tiefgreifender Umbau mit einem Umsetzungspfad weit über die Legislaturperiode hinaus.
Konkret geht es Widerkehr um fünf Punkte:
- Die Einführung eines zweiten verpflichtenden Kindergartenjahrs, um Sprachdefizite zu verhindern.
- Mehr Schulautonomie.
- Reformen in der pädagogischen Ausbildung.
- Fokus auf den Umgang mit Innovation.
- Reform von Lehrplänen: „Es geht darum, nicht einfach immer mehr Stoff und neue Fächer hinzuzufügen, ohne dass was wegfällt. Worauf wir verzichten können, wird die Diskussion der nächsten Monate sein“, so der Minister.
Am Ende des ersten Quartals 2026 will Wiederkehr seinen Plan Z vorlegen, danach soll die Umsetzung starten.
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