"Casinos-Causa": Hoscher klagt Hofer wegen Sommergesprächs

Dietmar Hoscher, Vorstandsdirektor Casinos Austria und Vorsitzender des ORF-Stiftungsrates ab 7. Mai 2014. (c: casinos austria)
Der designierte FPÖ-Chef hatte behauptet, Hoscher hätte die anonyme Anzeige in der Causa Novomatic getätigt. Der sieht Kreditschädigung.

Der ehemalige Vorstand der Casinos Austria AG (Casag), Dietmar Hoscher, klagt den designierten FPÖ-Chef Norbert Hofer. Dieser hatte am Montag im ORF-"Sommergespräch" angedeutet, der als SPÖ-nahe geltende Hoscher habe jene anonyme Anzeige rund um die Bestellung des FPÖ-Bezirksrates Peter Sidlo zum Casag-Finanzvorstand getätigt, die zu zahlreichen Hausdurchsuchungen unter anderem bei Novomatic geführt hat.

Konkret hatte Hofer gemeint, die Anzeige sei von einem unzufriedenen SPÖ-nahen Ex-Manager gekommen, "der offenbar enttäuscht war, dass er den Job, den er gerne weiter hätte ausführen wollen", losgeworden war. "Dietmar Hoscher ist nach wie vor Angestellter der Casag. Der unwahre Vorwurf, er hätte ohne Rücksprache mit seinen Vorgesetzten eine anonyme Anzeige erstattet, die das Unternehmen ins Gerede bringt, ist eine klare Kreditschädigung", erklärte der Rechtsanwalt von Hoscher, Michael Pilz, am Dienstag. Man werde Hofer auf Unterlassung, Widerruf und Veröffentlichung des Widerrufs im ORF klagen.

Hoscher betont, dass er die Anzeige bei der Korruptionsstaatsanwaltschaft über mutmaßliche Malversationen anlässlich der Berufung des FPÖ-nahen Sidlo zum Vorstand der Casag "weder verfasst, noch unterstützt oder sonst wie befördert" hätte. Hoscher war bis Mai 2019 Vorstand der Casinos Austria AG, in dieser Funktion wurde sein Vertrag nicht verlängert. Seither ist er als angestellter Berater für das Unternehmen tätig.

Der ehemalige Nationalratsabgeordnete (SPÖ) war von Mai 2014 bis Mai 2018 Vorsitzender des ORF-Stiftungsrates.

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