Bund und Land: Viele Männer in der Politik

Drei Männer in Anzügen sitzen an einem Tisch und diskutieren über Dokumente.
Weibliche Abgeordnete sind immer noch deutlich in der Minderheit. Nur eine Partei macht Halbe-Halbe.

Alle Jahre wieder beschäftigt die Geschlechterquote im Nationalrat die Politik. 37,2 Prozent aller Abgeordneten sind weiblich, Frauen halten also 68 der 183 Mandate. Damit sind sie weiterhin in einer deutlichen Minderheit.

Die NEOS bringen als einzige Parlamentspartei eine Balance zustande: 5 ihrer Mandate gingen an Männer, wiederum 5 an Frauen. Mit 48 Prozent Frauenanteil (25 von 52) ist die SPÖ auf dem Weg zur Geschlechterparität. Die Liste Jetzt (früher Pilz) kommt auf einen Wert von 43 Prozent (3 von 7). Wenig ausgeglichen sind die Geschlechterverhältnisse in den Regierungsparteien.

Die größte Fraktion, die ÖVP, hat einen Männeranteil von 64 Prozent (22 von 61) und bei den Freiheitlichen sind zwölf der 51 Mandatare Frauen, ergibt einen Anteil an männlichen Mandataren von 76 Prozent. Außerdem gibt es aktuell eine Frau und einen Mann ohne Klubzugehörigkeit.

!function(){"use strict";window.addEventListener("message",function(a){if(void 0!==a.data["datawrapper-height"])for(var t in a.data["datawrapper-height"]){var e=document.getElementById("datawrapper-chart-"+t);e&&(e.style.height=a.data["datawrapper-height"][t]+"px")}})}();

Im EU-Vergleich

Im Durchschnitt der EU-Mitgliedsstaaten ist der Frauenanteil in den nationalen Parlamenten laut einer Unterlage von Werner Zögernitz, früherer ÖVP-Klubdirektor und Leiter des Instituts für Parlamentarismus und Demokratiefragen, zwar von 29,3 auf 27,8 Prozent gesunken, Österreich (37,2 Prozent) aber deutlich über dem Schnitt. An der Spitze liegt hier Schweden mit 46,1 Prozent, das Schlusslicht bildet Malta (11,9 Prozent). In Deutschland sind 30,7 Prozent der Abgeordneten weiblich, in Ungarn nur 12,6 Prozent.

Auf Ebene der EU-Institutionen sind von den 28 Kommissionsmitgliedern (inkl. Präsident) nach wie vor neun weiblich (32,1 Prozent). Im Europäischen Parlament liegt der Frauenanteil bei knapp 37 Prozent, gegenüber dem Vorjahr gibt es kaum eine Änderung. Interessant wird hier die EU-Wahl im Mai, zumal sich die Parteienlandschaft im EP nicht unwesentlich ändern dürfte.

In den Bundesländern

Auf Ebene der neun Landesregierungen sind von den 75 Mitgliedern (inkl. vier nicht amtsführende Stadträte in Wien) 27 Frauen (36,0 Prozent), dies blieb auch nach den jüngsten Veränderungen im burgenländischen SPÖ-Regierungsteam so. Bei der Zahl der Landtagsmandatare gab es dadurch eine kleine Veränderung, 141 der 440 Abgeordneten (32,0 Prozent) sind weiblich. Prozentuell die meisten Frauen gibt es mit 38,9 Prozent in Salzburg, den geringsten Anteil weist der Kärntner Landtag mit 22,2 Prozent auf. Mittlerweile gibt es vier Landtagspräsidentinnen, erst vor wenigen Tagen trat die erste Präsidentin des burgenländischen Landtags ihr Amt an. Auch Ebene der Landeschefs gibt es nur eine Frau, es ist dies die niederösterreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP).

Kein Land der Bürgermeisterinnen

Österreich ist auch kein Land der Bürgermeisterinnen, ihr Anteil lag zuletzt nur bei 7,9 Prozent. Die prozentmäßig größte Zahl gibt es in Niederösterreich mit 11,5 Prozent, die kleinste in Salzburg mit 4,2 Prozent. Die Bürgermeister- und Gemeindevertretungswahlen am 10. März in Salzburg dürften jedoch kaum eine spürbare Verbesserung dieser Quote bringen.

Kommentare