Fritz Neugebauer tritt offiziell ab
Letzte Wocher berichtete der KURIER bereits, dass Fritz Neugebauer nach 19 Jahren an der Spitze der Gewerkschaft für den öffentlichen Dienst (GÖD) weichen wird. Er selbst wollte das vorerst nicht bestätigen. Erst heute Montag wollte der GÖD-Chef Klartext reden.
Mit Spannung wurde daher sein Auftritt bei der Tagung der Fraktion der Christgewerkschafter (FCG) im Wiener Austria Center erwartet. Wie vermutet worden war, verkündete Neugebauer schließlich seinen Abgang. Der Langzeit-Präsident schlug Norbert Schnedl als seinen Nachfolger vor. Die Wahl des FCG-Mannes zum GÖD-Präsidenten steht beim GÖD-Bundeskongress am Dienstag auf dem Programm. Neugebauer bleibt aber im Vorstand und im Präsidium der GÖD. Er bot seinen Delegierten an, "an Bord" zu bleiben. Wo immer man ihn brauche, werde er zur Stelle sein. Die Funktionäre stimmten dem mit großem Applaus zu.
Zuerst Gendarm, dann Doktorat
Schnedl gilt als Pragmatiker. Der einstige Gendarm studierte im zweiten Bildungsweg Publizistik, Politikwissenschaft und Soziologie – und schloss das Studium mit einem Doktorat ab. 1996 zog der heute 56-jährige Wiener ins Bundeskanzleramt ein, wo er in der Dienstrechtssektion für die Verwaltungsreform zuständig war. Auch im Finanzministerium war er tätig, unter anderem in der Budgetsektion.
Seit 2001 ist Schnedl Vorstandsmitglied in der GÖD und Bereichsleiter für Dienstrecht. Seit 2007 ist er FCG-Chef und Vizepräsident des Gewerkschaftsbundes. Die Entscheidung für Schnedl begründete ein sichtlich bewegter Neugebauer mit dessen Personalunion als künftiger GÖD-Vorsitzender und FCG-Chef. Die Verbindung der Fraktion mit dem ÖGB sei wichtig. Außerdem bringe Schnedl als Dienstrechtsreferent die Expertise im Dienst- und Besoldungsrecht mit.
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