653 Millionen Euro: Arbeiterkammer erhielt 2024 mehr Beiträge

Das Logo der Arbeiterkammer vor einem Bürogebäude.
Aufgrund gestiegener Löhne und Gehälter hat die Arbeiterkammer für 2024 ein Plus an Beiträgen zu verzeichnen. Auch die Rücklagen sind gestiegen.

Zusammenfassung

  • Die Arbeiterkammer erhielt 2024 insgesamt 653 Millionen Euro an Beiträgen, ein Anstieg von 7,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
  • Personalkosten stiegen um 10,8 Prozent aufgrund vorübergehender Personalaufstockungen, wobei der Personalstand Ende 2024 bei 3.075 Vollzeitäquivalenten lag.
  • Die neun Arbeiterkammern verfügen über 230 Millionen Euro an Rücklagen für Infrastrukturmaßnahmen und unvorhergesehene Entwicklungen.

Die Arbeiterkammer hat im Vorjahr rund 653 Millionen Euro an Beiträgen von ihren rund vier Millionen Mitgliedern erhalten. Das sind 7,4 Prozent mehr als im Jahr zuvor (608 Mio.). 

Grund dafür sind in erster Linie die gestiegenen Löhne und Gehälter, wie AK-Direktorin Silvia Hruska-Frank bei der Präsentation des AK-Finanzberichts erklärte. Rund die Hälfte der Beiträge wurde für Personal aufgewendet. Damit habe man 2,4 Mio. Beratungen durchführen können, so Hruska-Frank.

Gegenüber dem Jahr 2023 stiegen die Personalkosten der Arbeiterkammer 2024 um 10,8 Prozent von rund 301 Mio. auf 334 Mio., was auf vorübergehende Personalaufstockungen wegen der Wahl zurückzuführen ist. Ende 2024 lag der Personalstand mit rund 3.075 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, umgerechnet in Vollzeitäquivalenten, wieder knapp unter jenem des Vorjahres (3.100).

Neun Arbeiterkammern haben 230 Mio. Euro an Rücklagen

Dank der gestiegenen Erträge, die hauptsächlich aus den Beiträgen stammen, stiegen auch die Rücklagen der Arbeiterkammer. Gemeinsam verfügen die insgesamt neun Arbeiterkammern über insgesamt 230 Mio. Euro an Rücklagen. Diese werden laut AK vor allem für den Erhalt und Ausbau der Infrastruktur gebildet, aber auch zur Reaktion auf mögliche unvorhergesehene Entwicklungen. Zudem gab es 2024 Rückstellungen in Höhe von 275 Mio. Euro, für bestehende Ansprüche des Personals auf Pensionen, Urlaub oder Abfertigungen.

Die Arbeiterkammer wirtschafte "umsichtig und nachhaltig", betonte Hruska-Frank am Donnerstagabend vor Journalisten. Sämtliche Anlagen seien sehr konservativ und vorsichtig. Auch im laufenden Jahr erwartet sie ein stabiles Budget. 

Für die kommenden Jahre sind in mehreren Bundesländern größere Investitionen in Bildungshäuser geplant, darunter in Wien, wo bis 2029/30 ein neuer Youth Campus gebaut werden soll.

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind bis auf wenige Ausnahmen automatisch AK-Mitglieder. Der gesetzlich vorgeschriebene Beitrag von 0,5 Prozent zwölf Mal pro Jahr von Lohn bzw. Gehalt geht an die AK. 

Maximal sind es 19 Euro, bei einem mittleren Einkommen macht der Beitrag rund 11 Euro monatlich aus. Rund 803.000 der Mitglieder zahlen keine Beiträge, weil sie Arbeitssuchende, Eltern in Karenz, Lehrlinge sind oder ihre Einkommen unter der Geringfügigkeitsgrenze liegen.

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