Arbeiten im Alter: Erstes Treffen der Reformgruppe

Arbeiten im Alter: Erstes Treffen der Reformgruppe
Minister Brunner, Kocher und Rauch sowie Sozialpartner treffen sich Montag in Wien.

Knapp vier Wochen ist es her, da erklärte die türkis-grüne Koalition nach einer Klausur den Arbeitsmarkt als einen der Schwerpunkte ihrer Arbeit 2023. Um dem Arbeitskräfte- und insbesondere Fachkräftemangel Herr zu werden, avisierte die Regierung, eine Reformgruppe installieren zu wollen. Selbige trifft sich heute erstmals.

ÖVP-Finanzminister Magnus Brunner, ÖVP-Arbeitsminister Martin Kocher und der grüne Sozialminister Johannes Rauch gehören der Gruppe ebenso an wie Vertreter der Sozialpartner und der Bundesländer.

Konkret will die Regierung über Maßnahmen beraten, um

  • das faktische Pensionsalter an das gesetzliche heranzuführen, um „den Arbeitskräftemangel abzufedern“ wie es im Regierungspapier heißt. Die Gründe sind vielfältiger Natur. Laut Pensionsversicherungsanstalt haben Männer ihre Pension 2021 durchschnittlich mit 61,8 Jahren angetreten, Frauen mit 59,8 Jahren. Das reguläre Pensionsantrittsalter liegt indes für Männer bei 65 Jahren, für Frauen bei 60 Jahren. Zudem fehlen aufgrund der demografischen Entwicklung – geburtenstarke Jahrgänge („Babyboomer“) gehen in Pension – immer mehr Menschen auf dem Arbeitsmarkt.
  • das Arbeiten in der Pension attraktiver zu machen. Die ÖVP plädiert für eine Reduktion oder Abschaffung der Pensionsbeiträge für all jene Menschen, die auch im Ruhestand einer Arbeit nachgehen wollen. Der grüne Koalitionspartner ist diesbezüglich allerdings skeptisch, da sich die Jobchancen für Jüngere verschlechtern könnten.
  • den Fachkräftemangel in speziellen Branchen zu beheben. Angedacht ist ein Stipendium für Berufsumsteiger in die Elementarpädagogik, um mehr Menschen für die Arbeit in Kindergärten zu begeistern – und zwar nach Vorbild des Pflegestipendiums. Dieses sieht für die Ausbildung zur Pflegeassistenz, Pflegefachassistenz und diplomierten Gesundheits- und Krankenpflege ein Stipendium von mindestens 1.400 Euro monatlich zur Existenzsicherung vor. Laut aktuellen Studien fehlen bis 2030 13.700 Kindergärtnerinnen.haj

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