Mattle zum Brennertunnel: "Österreich hat seine Aufgaben gemacht"

Anton Mattle spricht gestikulierend vor Mikrofon
Der Tiroler Landeshauptmann nahm in der ZIB 2 zum Durchschlag des Erkundungsstollens des Brenner-Basistunnels Stellung.

Es ist eine Premiere, die am Donnerstagnachmittag gebührend gefeiert wurde: Mit dem Durchschlag des Erkundungsstollens des Brenner-Basistunnels gibt es nun eine unterirdische Tunnelverbindung zwischen Österreich und Italien. Güter- und Personenzüge sollen hier aber ab 2032 unterwegs sein können, denn erst dann ist die Fertigstellung des Tunnels geplant. 

Es ist aber noch viel zu tun, um den LKW-Verkehr über den Brenner einzudämmen, der Tunnel allein wird die Transitprobleme nicht lösen, gab bereits Bundeskanzler Christian Stocker zu bedenken. Der Durchstich sei aber trotzdem ein "Momentum der Freude", betont der Tiroler Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) im ZIB 2-Interview mit Marie-Claire Zimmermann. 

"Bahn muss attraktiviert werden werden"

Ja, es brauche noch weitere Maßnahmen, so Mattle. Klar sei aber: "Österreich hat seine Hausaufgaben gemacht." Er forderte Deutschland auf, seine Zulaufstrecken rechtzeitig fertigzustellen, "es gibt auch einen sehr intensiven Austausch in Richtung Bayern. Hier geht es darum, die Kräfte zu bündeln." Auch in Österreich würden solche Zulaufstrecken aufgrund des Sparpakets der ÖBB fehlen, gibt Zimmermann zu bedenken, doch Mattle beschwichtigt, dass der Bau der letzten Strecke schon begonnen habe.

Eine Million Lkw könnten durch den Tunnel eingespart werden, weshalb die Bahn attraktiver werden müsse, betont Mattle. Spediteure könnten allein durch die erhebliche Zeitersparnis auf die Bahn umsteigen. Mattle schlug vor, dass Südtirol und Bayern ihre Mautgebühren an das österreichische Niveau anpassen, um Wettbewerbsnachteile gegenüber der Schweiz zu vermeiden. 

Trotz dieser Maßnahmen steht eine Abschaffung des Dieselprivilegs aktuell nicht zur Debatte, da es laut Mattle nur einen geringen Anteil an den Gesamtkosten ausmache.

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