Anti-Teuerungs-Paket: Klimaticket als Mogelpackung

Anti-Teuerungs-Paket: Klimaticket als Mogelpackung
Anhebung war laut Gesetz nicht geplant.

Bei all dem Getöse rund um die Mietendeckelung sind zwei Punkte des Anti-Teuerungspakets der Regierung eher im Hintergrund geblieben: Die Preise für das Klimaticket und die Autobahn-Vignette werden 2024 nicht angehoben. Das klingt besser, als es ist. Die Autofahrer werden zwar tatsächlich im kommenden Jahr finanziell entlastet, die Botschaft für das Öffi-Klimaticket ist hingegen eine Mogelpackung. Dieses hätte ohnehin nicht erhöht werden dürfen.

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Der Grund dafür ist die "Gewessler-Formel“, mit der das Klimaticket am 26. Oktober 2021 eingeführt worden ist. Bei der Ankündigung des Öffi-Klimatickets hatte Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) folgenden Schlüssel für die Berechnung vorgelegt: In Zukunft können um 3 Euro pro Tag österreichweit alle öffentlichen Verkehrsmittel genutzt werden.

3 Euro pro Tag bedeuten 1.095 Euro für ein Jahresticket. Gleichgültig, ob die Inflation hoch oder niedrig ist. Auf diesen Betrag ist das österreichweite Klimaticket für die kommenden Jahre eingefroren.

365 Euro Ticket

Vor allem die Stadt Wien weiß, was das heißt. Da gibt es seit Jahren das 365-Euro-Jahresticket (1 Euro pro Tag). Trotz steigender Kosten will es die Stadt vorerst nicht erhöhen, weil sie sich ebenfalls so eine Berechnungsformel auferlegt hat.

Ursprünglich hätte das auch für die anderen Bundesländer gelten sollen. Die haben aber für ihren Bereich im Jahr 2021 eigene Tarife eingeführt. Die 365 Euro pro Jahr gelten nur für Wien und Salzburg. Am meisten zahlt man in Oberösterreich: 550 Euro pro Jahr für alle Öffis im Bundesland.

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