Zusammenführung von Migrantenfamilien: USA wollen mehr Zeit

Das Gesundheitsministerium arbeitet "unermüdlich" daran, die Minderjährigen wieder mit ihren Eltern zusammenzubringen.

Die US-Regierung hat bei Gericht eine Verlängerung der Fristen für die Zusammenführung von Migrantenfamilien beantragt. In ihrem am Freitag veröffentlichten Antrag heißt es, zwar arbeite das Gesundheitsministerium "unermüdlich" daran, die in Auffanglagern untergebrachten Minderjährigen wieder mit ihren Eltern zusammenzubringen.

Trotz der angewendeten DNA-Tests könnten jedoch in manchen Fällen die Fristen nicht eingehalten werden.

Das Gericht im kalifornischen San Diego hatte in einer Entscheidung am 26. Juni Fristen dafür gesetzt, bis wann die nach dem illegalen Grenzübertritt von den Behörden getrennten Familien wieder vereint sein müssen. Kinder unter fünf Jahren müssen demnach bis kommenden Dienstag wieder bei den Eltern sein, die übrigen bis zum 26. Juli.

Aufschrei der Öffentlichkeit

Mehr als 2300 Minderjährige waren nach Angaben der Regierung von den Familientrennungen betroffen. Nach einem Aufschrei der Empörung in der Öffentlichkeit ließ Präsident Donald Trump die rigorose Praxis am 20. Juni stoppen - die Kinder sollen nun großteils zusammen mit ihren Eltern in Haft genommen werden.

Private Helfer warfen der Regierung jedoch in den vergangenen Tagen vor, keinen Plan für die Vereinigung der Familien zu haben. Erst rund 500 der betroffenen Kinder wurden nach Angaben der Behörden inzwischen mit ihren Eltern zusammengebracht.

Gesundheitsminister Alex Azar teilte am Donnerstag mit, dass DNA-Tests eingesetzt würden, um die Familienzusammenführungen zu erleichtern. In dem Gerichtsantrag hieß es jedoch, dass die Genanalysen nicht immer reichten, in manchen Fällen sei die zusätzliche Prüfung von Dokumenten notwendig. Auch seien die Familienzusammenführungen manchmal schwierig, wenn die Eltern bereits aus der Haft entlassen worden seien.

Das Justizministerium schlug in dem Antrag vor, dass nicht das Gericht neue Fristen setzt, sondern die Regierung vielmehr selber den Zeitraum benennt, den sie für die Vereinigung aller Familien braucht. Die Behörden seien "bereit", eine entsprechende Empfehlung vorzubereiten.

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