Zölle: USA verrechnen Japan zu viel

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Bei Lieferungen von Japan in die USA werden auf die meisten Produkte 15 Prozent Zoll fällig. Doch die USA haben den Prozentsatz bei einigen Produkten auf bereits bestehende Zölle aufgeschlagen. Ein Irrtum, bedauert man.

Zusammenfassung

  • US-Präsident Trump hat weltweit neue Zölle eingeführt, die auch japanische Exporte betreffen.
  • Bei der Umsetzung des Handelsabkommens mit Japan kam es zu Fehlern, die zu überhöhten Zöllen führten, deren Korrektur die USA zugesagt haben.
  • Die USA senken Zölle auf japanische Autos, während vorläufige Handelsabkommen Unsicherheit und Nachteile für Japan und die EU bringen.

Gestern, Donnerstag, sind in Dutzenden Ländern rund um den Globus die von US-Präsident Donald Trump angeordneten Zölle in Kraft getreten. So auch in Japan: Das Land muss für die meisten Exporte in die USA nun Zölle in Höhe von 15 Prozent zahlen.

Doch bei der Umsetzung des Handelsabkommens zwischen den beiden Ländern gibt es Probleme. So wurde der ausgemachte Prozentsatz auf bestimmte Warengruppen wie etwa Rindfleisch, die bereits höheren Zöllen unterliegen, noch oben draufgeschlagen.

Bedauerliches Versehen

Nach Angaben der Regierung in Tokio haben die USA aber zugesagt, die Fehler zu korrigieren und zu viel gezahlte Zölle zurückzuerstatten. Dafür würden Verordnungen von Präsident Trump geändert.

Der japanische Unterhändler Ryosei Akazawa sprach von einem bedauerlichen Versehen. Akazawa war extra nach Washington gereist, um die neue Praxis mit US-Handelsminister Howard Lutnick und US-Finanzminister Scott Bessent zu besprechen. Anders als für die Europäische Union seien solche zusätzlichen Zölle für Japan noch nicht zurückgenommen worden, so Akazawa. 

Die USA hätten auch bekräftigt, in einer Anordnung Trumps würden die US-Zölle für japanische Autos auf 15 von 27,5 Prozent gesenkt. Dies war der Regierung in Tokio besonders wichtig, weil das asiatische Land viel mehr Autos exportiert als aus den USA importiert.

Die Vereinigten Staaten hatten zuletzt mehrere vorläufige Deals abgeschlossen, die dafür sorgen sollen, dass das Handelsdefizit der USA kleiner wird. Die Abkommen sind deswegen deutlich zulasten etwa der EU oder auch Japans angelegt. In beiden Fällen zahlen die USA künftig viel weniger Zölle für ihre Exporte und haben sich zudem Zusagen gesichert, dass in den USA investiert und im großen Umfang Energie eingekauft wird. Schriftliche Vereinbarungen gibt es aber nicht, was zuletzt neue Unsicherheit geschürt hat. 

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