Zahlreiche Tote bei Anschlag mit Tankwagen in Syrien

Zahlreiche Tote bei Anschlag mit Tankwagen in Syrien
Laut türkischer Agentur 35 Tote bei Anschlag mit Tankwagen auf einen Markt im türkisch besetzten Afrin.

Bei einem Bombenanschlag mit einem Tanklaster in Syrien sind nach einer Meldung der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu mindestens 35 Menschen getötet worden. Die Nachrichtenagentur AFP meldete unter Berufung auf eine NGO mehr als 20 Tote bei dem Anschlag mit Tankwagen auf einen Markt in Nordsyrien.

Die staatliche Agentur Anadolu stufte die Detonation in der nördlichen Stadt Afrin als "Terrorangriff" kurdischer Rebellen ein. Afrin liegt in türkisch besetztem Gebiet, das die türkische Armee im Verbund mit islamistischen Rebellen vor rund zwei Jahren kurdischen Rebellen abgerungen hatte.

Wer den Anschlag durchgeführt hat, ist noch unklar - die türkischen Behörden machen immer wieder kurdische Einheiten verantwortlich, allerdings ist auch die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) in der Gegend aktiv.

Die Kampfhandlungen im benachbarten Idlib sind sind seit einem Waffenruhe-Abkommen im März beträchtlich weniger geworden, russische und türkische Einheiten patroullieren gemeinsam auf den wichtigsten Hauptstraßen.

Währenddessen ortet die Organisation Human Rights Watch im Nordosten Syriens eine Gefährdung der Versorgung von zwei Millionen Menschen. Sie klagte am Dienstag in New York über einen großen Mangel an medizinischen Produkten zur Vorbeugung und Behandlung von Covid-19. Wegen der wenigen Tests - besonders in dem von kurdischen Gruppen kontrollierten Nordosten - gebe es wahrscheinlich kein echtes Bild über das Ausmaß der Infektionen in dem Bürgerkriegsland.

Die Menschenrechtler stützen sich auf Interviews mit zehn Angestellten von Vereinten Nationen und Nichtregierungsorganisationen, die in der Region an der Grenze zum Irak arbeiten. Die schlechtere Versorgung hängt mit einem Kompromiss im UN-Sicherheitsrat zusammen, der den Zugang für humanitäre Hilfe beschränkt.

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