Wolfgang Schäuble will sich aus CDU-Führungsriege zurückziehen
Wolfgang Schäuble, über Jahrzehnte einer der prägenden Politiker der CDU, zieht sich aus der ersten Reihe zurück. Bei der Neuaufstellung der Partei will der bisherige Deutsche Bundestagspräsident keine führende Rolle mehr übernehmen: "Für eine Kandidatur für den Bundesvorstand seiner Partei steht er nicht zur Verfügung", sagte ein Sprecher Schäubles am Dienstag auf Anfrage. Zuvor hatten die Zeitungen der Funke Mediengruppe darüber berichtet.
Im Bundestag will der 79-Jährige aber bleiben - anders als die deutsche Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und der deutsche Wirtschaftsminister Peter Altmaier (beide CDU), die am Samstag den Verzicht auf ihr Mandat angekündigt hatten, um den Weg für jüngere Parteifreunde freizumachen.
Der Sprecher verwies darauf, dass Schäuble in seinem Wahlkreis in Offenburg wieder das Direktmandat gewonnen hatte. "Er beabsichtigt, das Direktmandat über die volle Wahlperiode wahrzunehmen", sagte er.
Die CDU will nach ihrem historischen Debakel bei der Bundestagswahl auf einem Sonderparteitag den kompletten Bundesvorstand neu wählen. Ob der Parteitag noch im Dezember oder womöglich erst im Jänner stattfinden wird, ist offen. Dem CDU-Präsidium gehört Schäuble bisher als Bundestagspräsident kraft seines Amtes an. Dieses wird aber nach der Bundestagswahl demnächst neu besetzt, es ist zu erwarten, dass es an die SPD als stärkste Fraktion im Bundestag geht.
Seit 49 Jahren im Bundestag
Mit Schäuble zieht sich ein weiterer, über viele Jahre prägender Politiker aus der ersten Reihe der CDU zurück. Schäuble sitzt seit 49 Jahren im Bundestag, war unter anderem Innen- und Finanzminister, Fraktionsvorsitzender im Bundestag und kurzzeitig auch Parteivorsitzender, bevor er mit Helmut Kohl politisch über die Spendenaffäre stürzte. Im Machtkampf zwischen CDU-Chef Armin Laschet und CSU-Chef Markus Söder um die Kanzlerkandidatur hatte er sich im Frühjahr für Laschet starkgemacht.
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