Wie Berlusconi und Salvini die neue Regierung torpedieren

Wie Berlusconi und Salvini die neue Regierung torpedieren
Wahlsiegerin Meloni will regieren, ihre Bündnis-Kollegen wollen mitreden. Das hat auch innerparteiliche Gründe.

aus Mailand Andrea Affaticati

Die Frage stellte sich schon vor den Parlamentswahlen am 25. September: Werden Silvio Berlusconi und Matteo Salvini ihre Verbündete Giorgia Meloni regieren lassen?

Und sie scheint nach wie vor aktuell, wenn man beobachtet, wie Salvini als Vorsitzender der nationalpopulistischen Lega und Forza-Italia-Chef Berlusconi trotz seiner 86 Jahre und seiner angeschlagenen Gesundheit Meloni die Minister diktieren wollen. Und das, obwohl die Lega nur 8,7, die Forza Italia 8,1 Prozent der Stimmen erhalten haben, und Melonis Fratelli d’Italia mit 26 Prozent als stärkste Partei aus dem Urnengang heraus ging.

Meloni will ein Kabinett, mit dem sie Brüssel klar signalisiert: Italien wird an den wirtschaftlichen EU-Richtlinien festhalten – zumindest für den Anfang. Die Wahl hat sie gewonnen, nur mitten in einem Sturm, der keine Bewegungsfreiheit erlaubt. Sie versucht, sich an den Richtlinien des scheidenden Premiers Mario Draghi zu orientieren. Es heißt, das Verhältnis zwischen den beiden sei gut, die Medien nennen Draghi sogar ihren "beschützender Lord".

Salvini dürfte das gar nicht gerne sehen. Beinahe täglich meldet er sich mit Forderungen zu Wort.

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