280 Millionen Flüchtlinge durch Meeresspiegel-Anstieg möglich

Mississippi (links) und Golf von Mexiko vom Flugzeug aus.
30 Prozent der Permafrostböden könnten bis 2100 verschwinden. Niedrig gelegene Millionenstädte dürften vor Katastrophen stehen.

Der Weltklimarat IPCC rechnet bei einer Erderwärmung von höchstens zwei Grad Celsius mit 280 Millionen Flüchtlingen wegen steigender Meeresspiegel. Das geht aus einem Entwurf eines Sonderberichts, der im September veröffentlicht werden soll, über die Ozeane und die weltweiten Eisvorkommen hervor.

Demnach würden niedrig liegende Millionenstädte und Inselstaaten bis zum Jahr 2050 selbst bei optimistischen C02-Schätzungen jedes Jahr "extreme Meeresspiegel-Ereignisse" wie Wirbelstürme und Überschwemmungen erleben.

Küstenstädte gefährdet

Neben den USA sind vor allem Küstenmetropolen in China und Indien von regelmäßigen Überschwemmungen durch die nach Expertenmeinung dann jährlich auftretende Wirbelstürme bedroht. Selbst wenn die Zahl der durch den Meeresspiegel-Anstieg Vertriebenen bis 2100 "bei 100 Millionen oder 50 Millionen liegt, ist das noch immer eine bedeutende Störung und viel menschliches Leid", sagte der Geschäftsführer der US-Organisation Climate Central, Ben Strauss.

In einem IPCC-Berichtsentwurf heißt es, bis zum Jahr 2100 könne der Meeresspiegel um bis zu einen Meter steigen, wenn nichts gegen den CO2-Ausstoß unternommen werde. Die jährlichen Schäden durch Überschwemmungen würden im gleichen Zeitraum Schätzungen zufolge um bis zu ein Tausendfaches steigen.

Permafröstböden drohen zu verschwinden

Ursache für den Anstieg der Meeresspiegel ist die mit der Erderwärmung einhergehende Eisschmelze. In dem Berichtsentwurf zur Kryosphäre, also Wasser in gefrorenem Zustand wie in Gletschern, Eis oder Schnee, heißt es, mindestens 30 Prozent des dauerhaft gefrorenen Bodens, der sogenannten Permafrost-Böden, könnte bis 2100 verschwinden, wenn die derzeitige Klimaerwärmung anhalte.

Der Sonderbericht soll offiziell am 25. September in Monaco vorgelegt werden.

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