Drohnenvideos von zerstörten ukrainischen Stellungen, Bilder toter Soldaten in Schützengräben – die russischen Streitkräfte wollen auch im Internet zeigen, wie verheerend ihre Artillerieschläge an der Donbass-Front wirken.
Mittlerweile dürften sie sich vom Bombardement auf für die Ukraine wichtige Infrastruktur auf massive Attacken auf die gut ausgebaute, ukrainische Front verlegt haben – und diese dürften Wirkung zeigen. Auch die russische Bodenoffensive steht definitiv noch aus.
Die Stadt Kramatorsk, die im Oblast Donezk liegt, dürfte bald angegriffen werden: Im Norden und Süden stehen russische Truppen bereit, sie trennen nur 130 Kilometer Luftlinie – und eben Kramatorsk.
An der Donbass-Front wird der weitere Verlauf des Krieges entschieden, der sich laut dem Vize-Kommandanten des zentralen Militärbezirks Russlands Rustam Minnekajew Richtung Südwesten verlagern soll: Nach Erlangen der „vollen Kontrolle über den Donbass und einen Landkorridor zur Halbinsel Krim“ könne auch eine „Landverbindung“ von der Krim nach Transnistrien geschaffen werden. Minnekajews Begründung: „Die Kontrolle über den Süden der Ukraine ist ein weiterer Weg, um nach Transnistrien zu gelangen, wo auch die Tatsachen der Diskriminierung russischsprachiger Einwohner zur Kenntnis genommen werden.“ Auch Russlands Rolle in der Welt analysierte der General: „Allem Anschein nach kämpfen wir jetzt gegen die ganze Welt, wie es während des Großen Vaterländischen Krieges war. Europa, die ganze Welt war gegen uns – und jetzt geht es weiter“, sagte er.
Auch wenn Minnekajew nicht direkt von einer Einnahme der Hafenstadt Odessa gesprochen hatte – genau das müsste passieren, dass Russland tatsächlich einen Landkorridor nach Transnistrien und damit Moldau (Moldawien) nachhaltig sichern könnte. Dorthin können die bis dato gelieferten Waffen aus dem Westen nach wie vor unbehelligt verlegt werden – und bereits jetzt gleicht die Stadt einer Festung.
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