Vorbild Singapur: Austrialen führt Corona-App ein
Trotz Kritik hat Australien am Sonntag eine Corona-Warn-App eingeführt, die auf freiwilliger Basis genutzt werden kann. Damit sollten „Personen ausfindig gemacht werden können, die möglicherweise Kontakt zu einer positiv getesteten Person gehabt haben“, sagte Gesundheitsminister Greg Hunt. Die App wurde nach einem Vorbild aus dem autoritär regierten Stadtstaat Singapur entwickelt.
Zentrale Speicherung
Die „COVIDSafe“-App erkennt nach Angaben der Regierung mithilfe der Bluetooth-Technologie von Handys, ob sich ein Mensch im Abstand von bis zu 1,5 Metern zu einem Infizierten aufgehalten hat. Die verschlüsselten Daten werden dann an die staatlichen Gesundheitsbehörden weitergeleitet. Auf diese Weise sollen Infektionsketten schneller nachverfolgt werden können. Gespeichert werden die Daten auf einem zentralen Server in Australien.
Deutschland ist vom Plan einer zentralen Speicherung wieder abgekommen, dort wird eine App mit dezentraler Speicherung entwickelt.
Nach 21 Tagen gelöscht
Für die australische App werden nach Angaben der Regierung in Canberra vier Informationen von jedem Nutzer verlangt: Name, Telefonnummer, Altersgruppe und Postleitzahl. Die App sammle keine Geo-Daten, betonte der Gesundheitsminister. Nach 21 Tagen würden die Informationen von den Telefonen der Nutzer gelöscht.
28 Prozent dagegen, 45 Prozent dafür
Nach einer am Sonntag veröffentlichten Umfrage wollen 45 Prozent der Australier die App herunterladen, 28 Prozent dagegen nicht. Der Rest der Befragten war sich noch unschlüssig.
In Australien gab es bis Sonntag offiziell 6.711 bestätigte Ansteckungen mit dem Coronavirus. Mehr als 83 Menschen starben bisher in Zusammenhang mit einer Infektion.
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