USA und Nordkorea nahmen Atomgespräche wieder auf
Unterhändler der USA und Nordkoreas haben nach monatelanger Pause ihre Gespräche über das nordkoreanische Atomprogramm wieder aufgenommen. Die beiden Delegationen trafen einander am Samstag auf einer Insel in der schwedischen Hauptstadt Stockholm, in unmittelbarer Nähe der nordkoreanischen Botschaft.
Die Gespräche, die auf Arbeitsebene stattfinden, werden von einem erneuten Raketentest Pjöngjangs in der vergangenen Woche überschattet. An dem Treffen nehmen der Sondergesandte von US-Präsident Donald Trump, Stephen Biegun, und der nordkoreanische Gesandte Kim Myong Gil teil. Vermitteln soll der schwedische Sonderbeauftragte Kent Härstedt.
"Ich freue mich, dass sich die Arbeitsdelegationen der USA und Nordkoreas derzeit in Schweden befinden, um Gespräche zu führen", kommentierte die schwedische Außenministerin Ann Linde das Treffen im Onlinedienst Twitter. "Der Dialog ist notwendig, um eine Denuklearisierung und eine friedliche Lösung zu erreichen", fügte sie hinzu.
Schweden spielt eine wichtige Rolle im Verhältnis zwischen den beiden Ländern, weil es im Gegensatz zu den USA offizielle diplomatische Verbindungen zu Nordkorea pflegt. Stockholm war schon im März 2018 und im Jänner dieses Jahres Schauplatz von Gesprächen über die atomare Abrüstung Nordkoreas. Der nordkoreanische Gesandte Kim hatte sich vor seiner Abreise nach Schweden optimistisch gezeigt und "große Erwartungen" geäußert.
Die Verhandlungen zwischen den USA und Nordkorea kommen seit Monaten nicht von der Stelle. Bei einem Gipfeltreffen in Hanoi im Februar hatten US-Präsident Donald Trump und der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un keine Einigung über Schritte zur Denuklearisierung Nordkoreas erzielt.
Ende Juni trafen sich Trump und Kim in der entmilitarisierten Zone zwischen Nord- und Südkorea. Dabei einigten sie sich auf eine Fortsetzung der Gespräche auf Arbeitsebene.
Nordkorea hatte am Mittwoch, kurz nach der Bekanntgabe, dass es zur Wiederaufnahme der Atomverhandlungen mit Washington bereit sei, erneut eine ballistische Rakete getestet. Das "neuartige" Fluggeschoß Pukguksong-3 sei aus den Gewässern vor der Bucht von Wonsan abgefeuert worden, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur KCNA.
Bereits in der Vergangenheit hatte Nordkorea kurz nach einem Gesprächsangebot Waffen getestet. Experten zufolge will die Führung in Pjöngjang damit den Druck auf die Gegenseite erhöhen.
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