"Doppelt dämlich": Top-US-Demokrat Newsom kritisiert Trump bei COP30

"Doppelt dämlich": Top-US-Demokrat Newsom kritisiert Trump bei COP30
Während der Präsident die Weltklimakonferenz boykottiert, nutzt Kaliforniens Gouverneur die Bühne in Brasilien, um Führungsstärke zu zeigen – und sich selbst in Stellung zu bringen.

Während US-Präsident Donald Trump die Weltklimakonferenz COP30 boykottiert und komplett ignoriert, steht in Brasilien ein anderer Amerikaner im Rampenlicht: Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom. Der Demokrat nutzt Trumps Abwesenheit, um sich als internationale Gegenfigur zum klimafeindlichen Präsidenten zu inszenieren – und als Beweis, dass in den USA trotz Washingtons Rückzug noch Bewegung steckt.

"Doubling down on stupid"

Trump, der die Klimapolitik der USA de facto eingefroren hat, ließ keinen Vertreter seiner Regierung zu den Gesprächen entsenden. Newsom nannte das „eine Verdopplung der Dummheit“  und warnte, die USA könnten ökonomisch den Anschluss verlieren, wenn sie grüne Innovationen anderen überließen. Stattdessen wolle Kalifornien beweisen, „dass wirtschaftlicher Erfolg und Klimaschutz zusammengehen können“.

Sein Auftritt in Belém wirkt wie eine Mini-Präsidialkampagne. Während Delegationen aus aller Welt im tropischen Klima schwitzen, jagt Newsom von Panel zu Empfang, flankiert von Wirtschaftsvertretern, Bürgermeistern und Aktivisten. Bei einem Treffen mit Brasiliens Präsident Lula da Silva betonte er die „gemeinsame Verantwortung der großen Volkswirtschaften“, den Amazonas zu schützen und in saubere Technologien zu investieren.

Gegenbewegung zu Trumps Politik

Hinter dem grünen Pathos steckt klare politische Strategie: Die Demokraten wollen in Zeiten von Trumps Rückzug zeigen, dass Amerika auf der Weltbühne noch handlungsfähig ist – wenn schon nicht durch Washington, dann durch Kalifornien. Newsom ist der sichtbarste Beweis dieser Gegenbewegung: ein Gouverneur, der internationale Politik macht, während der Präsident daheim mauert.

Zum Hintergrund: Eine breite Bewegung demokratischer Bundesstaaten, Städte und Unternehmen demonstriert „Wir bleiben dabei.“: Die Initiative „America Is All In“ vereint 24 Bundesstaaten, über 100 Städte und zahlreiche Konzerne (z.B. Google, Apple), die 70 Prozent der US-Wirtschaft und 65 Prozent der Bevölkerung repräsentieren. Gouverneure aus Kalifornien, New York und Washington sowie Bürgermeister sind mit einer 100-köpfigen Delegation in Belém, um zu zeigen: Die USA erfüllen trotz Trump weiterhin die Klimaziele von Paris, auch wenn Trump am Tag 1 seiner Präsidentschaft ausgetreten ist.

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