Trump ersetzt Bidens Porträt mit Bild von Unterschriftmaschine

Wer dachte, einen "Walk of Fame" gäbe es nur in Hollywood, der irrt, denn seit Mittwochabend gibt es auch einen im Weißen Haus in Washington. US-Präsident Donald Trump hat eine Präsidentengalerie im Säulengang zum Oval Office errichten lassen. Die in Gold gerahmten Porträts aller ehemaligen US-Präsidenten sind dort chronologisch gereiht – nur einer tanzt aus der Reihe: Joe Biden. Statt Bidens Porträt hängt das Bild einer Unterschriften-Maschine.
"Der Präsidenten-Walk-of-Fame ist im Säulengang des Westflügels angekommen", schrieb Trumps Assistentin Margo Martin am Mittwoch auf X als Begleittext zu einem Video. Sie empfiehlt, das Video bis zum Ende anzuschauen. Denn am Ende des Gangs zwischen zwei Porträts von Trump, eines für seine erste und eines für seine zweite Amtszeit, sollte eigentlich das Gesicht des 46. US-Präsidenten Joe Biden in die Kamera blicken. Stattdessen ist ein Stift mit Bidens Signatur zu sehen.
Signaturhilfe "Autopen"
Dabei handelt es sich um eine mechanische Signaturhilfe namens "Autopen", die nicht unüblich im Alltag der meisten US-Präsidenten war. Biden hat diesen auch des Öfteren verwendet – für Trump ein skandalöses Thema. Er wirft Bidens Mitarbeitern vor, den Unterschriftenautomaten genutzt zu haben, um Bidens Signatur unter offizielle Dokumente, wie Begnadigungen, zu setzen. Denn laut Trump wäre Biden schon während seiner Amtszeit zu gebrechlich für die Aufgaben des Präsidenten gewesen.
Der 82-jährige Demokrat Biden dementierte die Vorwürfe und sagte vor Monaten in einem Interview mit der New York Times, er habe alle Begnadigungen zum Ende seiner Amtszeit mündlich genehmigt.
Trump selbst rühmt sich damit, Anordnungen selbst zu unterschreiben und sagt gerne dazu in die Kamera: "Kein Autopen!" Es scheint Trumps Lieblings-Schlag gegen seinen Vorgänger zu sein, denn er jetzt auch bildlich verewigen konnte. Auch auf dem offiziellen Instagram-Account des Weißen Hauses wurde explizit auf die Degradierung Bidens hingewiesen. Übrigens sind dort auch die zwei Porträtfotos von Trump sehr gut zu sehen: Das von seiner zweiten Amtszeit ähnelt stark seinem Polizeifoto aus dem Jahr 2023.
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