USA sehen Iran nur noch Wochen von Atombombe entfernt

IAEA Board of Governors meeting in Vienna
Spitzendiplomat spricht von "harten Entscheidungen" in "Zielgerade" der Atomgespräche.

Die USA sehen den Iran an der Schwelle zum Bau einer Atombombe. "Bezüglich der iranischen Fähigkeit, genug spaltbares Material zu haben, sprechen wir von Wochen, nicht von Monaten", sagte ein US-Spitzendiplomat am Montagnachmittag (Ortszeit) vor Journalisten.

Wiener Atomgespräche für Beratung unterbrochen

Die Wiener Atomgespräche seien für Beratungen in den Hauptstädten unterbrochen worden, "um zu schauen, ob die Regierungschefs bereit sind, die harten Entscheidungen zu treffen, die jetzt erforderlich sind".

Der Iran habe nämlich den für den Atombombenbau erforderlichen Zeitraum ("Nuclear Breakout") in einer Weise verkürzen können, die "äußerst gefährlich" sei. Angesichts der Fortschritte im iranischen Atomprogramm habe man nur noch "eine Handvoll Wochen" Zeit für einen Deal bei den Wiener Gesprächen, so der Diplomat.

"Gespräche in der Zielgeraden"

Die USA nehmen an diesen Gesprächen nach dem unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump verkündeten Ausstieg aus dem Wiener Atomdeal nicht teil. Vielmehr beraten Russland, China und drei europäische Staaten als verbliebene Vertragsparteien mit dem Iran über Wege, wie man Teheran wieder dazu bewegen könnte, die Bestimmungen des Deals wieder zu beachten.

Teheran will dies nur bei einer restlosen Aufhebung der von Trump verkündeten Sanktionen tun. Washington sehe "einen Weg zu einem Deal", sagte der US-Diplomat. Es habe Fortschritt gegeben, doch stelle man sich auch auf die Möglichkeit ein, dass Teheran keine Rückkehr zum Atomabkommen möchte. Die Gespräche befänden sich jedenfalls "in der Zielgeraden".

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