Selbst Fox News macht bei Medien-Aufstand gegen Pete Hegseth mit

Pete Hegseth ist glühender Christ, seine Brust ziert ein Kreuzritter-Tattoo. Doch in den USA ist längst zum Running Gag geworden, dass der Kriegsminister (ehem. Verteidigungsminister) bisher vor allem einen Kreuzzug gegen die kritische Medienlandschaft führt. Am Dienstag erhielt der 45-Jährige dabei einen herben Rückschlag.
Nahezu alle relevanten Medienorganisationen des Landes stemmten sich gegen neue Regelungen zur Berichterstattung über das US-Militär. Schon im September hatte Hegseth erklärt, dass nur noch jene Journalisten Zutritt zum Pentagon bekämen, die sich schriftlich verpflichten, keine Informationen zu veröffentlichen, die nicht vorab vom Pressestab des Kriegsministeriums freigegeben wurden - "auch, wenn sie nicht geheim sind".
Im Pentagon war es zuvor Jahrzehntelang üblich, dass als Korrespondenten akkreditierte Journalisten sich in bestimmten Gebäudetrakten frei bewegen und dort hohe Beamte treffen können. Dazu zählte bis zuletzt auch das Büro des Verteidigungsministers sowie dessen Stabsmitarbeiter. Einige Medien hatten sogar eigene Büros im Pentagon gemietet - die ließ Hegseth bereits im Februar räumen.

Das Pentagon, Heimat des US-Kriegsministerium - einst "Verteidigungsministerium" genannt.
Bis 15. Oktober hatten die Journalisten nun Zeit, die neue Vertraulichkeitserklärung zu unterschreiben, hieß es vor drei Wochen in einer Mitteilung des Hegseth-Kriegsministeriums. Andernfalls würde ihnen ihr Gebäudeausweis entzogen werden. Doch kaum jemand kam dieser Aufforderung nach.
Auch Fox News wehrt sich gegen Ex-Moderator Hegseth
Die fünf großen Nachrichtensender ABC, CBS, CNN, NBC und sogar Fox News, wo Hegseth vor seiner politischen Karriere jahrelang als Moderator tätig war, veröffentlichten eine gemeinsame Erklärung, in der es hieß, die Vorgaben würden "die Fähigkeiten von Journalisten einschränken, die Nation und die Welt über wichtige Fragen der nationalen Sicherheit zu informieren."
Renommierte Medienhäuser wie das Wall Street Journal, Politico oder die New York Times, Nachrichtenagenturen wie die Associated Press (AP) und Reuters, aber auch der staatliche Radiosender NPR ließen die Frist verstreichen. Selbst konservative, der Trump-Administration eigentlich freundlich eingestellte Medien wie Newsmax unterzeichneten die Erklärung nicht.
Damit unterschrieb bisher einzig das von US-Präsident Donald Trump massiv geförderte rechte One America News Network die Erklärung.
Trump hält die Presse für "störend im Hinblick auf den Weltfrieden"
Bei einem gemeinsamen Termin im Weißen Haus verteidigte Trump am Dienstagabend (Ortszeit) das Vorgehen seines Kriegsministers. "Die Presse ist sehr unehrlich", so der Präsident. Er und "Pete", würden "die Presse für sehr störend im Hinblick auf den Weltfrieden und die Sicherheit unserer Nation" halten.

US-Präsident Donald Trump und Kriegsminister Pete Hegseth.
Hegseth selbst betonte, er sei "stolz auf diese Politik", schließlich würden Journalisten regelmäßig versuchen, US-Soldaten und Offiziere zur Weitergabe geheimer Informationen und damit "zum Gesetzesbruch" bewegen. Der Medien-Maulkorb sei daher nicht weniger als "gesunder Menschenverstand".
Ob Hegseths Ministerium seine Drohungen nun wahr machen wird, wo nur ein Medium den neuen Vorgaben gefolgt ist, bleibt unklar. Dazu äußerte sich der Kriegsminister vorerst nicht.
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