"Fake News": Russland dementiert Attentat auf Rheinmetall-Chef

"Fake News": Russland dementiert Attentat auf Rheinmetall-Chef
Vor sechs Monaten will der US-Geheimdienst von Anschlagsplänen gegen Armin Papperger erfahren haben. Der Rüstungskonzern Rheinmetall produziert auch Waffen für die Ukraine.

Der US-Auslandsgeheimdienst CIA dürfte einen Mordanschlag auf Armin Papperger verhindert haben, den Vorstandsvorsitzenden des größten europäischen Rüstungskonzerns Rheinmetall.

Das berichtet CNN unter Berufung auf Quellen innerhalb des Geheimdienstes. Demnach sollen die US-Amerikaner schon vor rund sechs Monaten erstmals von russischen Plänen erfahren haben, Führungspersonen europäischer Rüstungshersteller zu ermorden, deren Firmen Waffen für die Ukraine herstellen. Besonders konkret sei das im Fall Pappergers geworden.

Mord hätte wohl von angeheuerten "Amateuren" durchgeführt werden sollen

Die CIA habe deshalb frühzeitig die deutsche Regierung und den Bundesnachrichtendienst (BND) gewarnt. Papperger sei daraufhin unter Personenschutz gestellt und der Anschlag somit verhindert worden. Wie der Plan konkret ausgesehen haben soll, ist nicht überliefert. 

Allerdings versuche die russische Regierung verstärkt, "Amateure im Ausland" anzuheuern, um geheimdienstliche Operationen im Auftrag Moskaus durchzuführen, heißt es.

Zwischen Bedrohung und "fake news"

Das deutsche Innenministerium verwies auf eine breite Bedrohung Deutschlands durch Russland, nahm aber nicht zu den mutmaßlichen russischen Anschlagsplänen Stellung. "Die Bedrohungen reichen von Spionage, Sabotage und Cyberattacken bis hin zu Staatsterrorismus", sagte ein Sprecher am Freitag in Berlin. 

Zu Details könne er nichts sagen. Es sei aber klar, dass man einer vielfältigen Bedrohung ausgesetzt sei. "Die Bundesregierung wird sich nicht einschüchtern lassen. Wir haben unsere Schutzmaßnahmen angesichts der russischen Bedrohung in den letzten zwei Jahren massiv hochgefahren", sagte der Sprecher hinzu.

Russland weist den Bericht über ein geplantes Attentat auf Armin Papperger als falsch zurück. Es handle sich um "fake news" basierend auf anonymen Quellen, teilte das Präsidialamt in Moskau am Freitag mit. Solche Berichte könnten nicht ernst genommen werden. 

Waffenlieferungen an die Ukraine 

Rheinmetall ist einer der größten Rüstungskonzerne Europas, der unter anderem Waffen, Fahrzeuge und Militärausrüstung herstellt. Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine erhält Rheinmetall reihenweise Aufträge von europäischen Staaten, weil die Produkte anschließend als Hilfslieferungen an die ukrainische Armee weitergereicht werden. 

Papperger hat sich für mehr Waffenlieferungen an die Ukraine starkgemacht. Sein Konzern betreibt gemeinsam mit der Ukraine einen Reparaturbetrieb für Panzer im Westen des Landes. Erst im Juni hatte Papperger angekündigt, die Zusammenarbeit mit der Ukraine ausweiten und Lynx-Schützenpanzer liefern zu wollen. Es sei Rheinmetall ein Anliegen, die Ukraine in ihrer kritischen Lage zu unterstützen, hatte Papperger immer wieder betont.

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