6,5-Milliarden-Dollar-Spende für Amerikas künftige Kapitalisten
Das milliardenschwere Ehepaar Michael und Susan Dell im Weißen Haus bei der Verkündigung ihrer Spende
Ihr Vermögen: 148 Milliarden Dollar - so viel sollen der amerikanische Computerpionier Michael Dell und dessen Frau Susan Ihr Eigen nennen. Einen Teil davon - 6,5 Milliarden Dollar - will das texanische Ehepaar ab nächstem Jahr an 25 Millionen Kinder spenden - wobei das großzügige Geschenk auch US-Präsident Donald Trump zugute kommt. Denn die Milliardenspende polstert ein Regierungsprogramm auf, das Kinder zu künftigen Anlegern erziehen soll.
Der Plan: Ab Jänner werden steuerbegünstigte Anlagenkonten für Kinder eingerichtet. Wer zwischen 1. Jänner 2025 und Ende 2028 geboren wird, erhält vom Staat ein Startguthaben von 1.000 Dollar. Voraussetzung dafür sind eine US-Staatsbürgerschaft und eine amerikanische Sozialversicherungsnummer.
In Beisein von Trump gab das Ehepaar Dell gab am Dienstag im Weißen Haus bekannt, dass sie die Lücke für Kinder schließen wollen, die keinen Anspruch auf staatliche Fördermittel haben. Ihre Spende umfasst jeweils 250 US-Dollar für Kinder bis einschließlich zehn Jahre, die vor dem 1. Jänner 2025 geboren wurden.
Diese Unterstützung kommt nicht allen Kindern, sondern nur in ärmeren Regionen, nämlich in Postleitzahl-Gebieten mit einem mittleren Einkommen von 150.000 US-Dollar oder weniger, zugute. Laut Michael Dell seien das vier Fünftel aller Kinder in dieser Altersgruppe.
Eltern mit Kindern, die die Kriterien erfüllen, müssten einfach einen „Trump-Account“ eröffnen, um automatisch einen Zuschuss von der Michael & Susan Dell Foundation zu erhalten, sagte das Paar gegenüber dem Sender CNBC.
Die Maßnahme der sogenannten Kinderkonten ist Teil des jüngsten Budgetgesetzes, der "Big Beautiful Bill“, das im Sommer im US-Kongress gegen den Widerstand der Demokraten beschlossen wurde.
Das Startkapital
Die US-Regierung verpflichtet sich dabei, ein Startkapital von jeweils 1.000 Dollar pro Konto und Kind bereitzustellen. Eltern können jährlich bis zu 5.000 Dollar beisteuern, von denen wiederum maximal 2.500 Dollar die jeweiligen Arbeitgeber der Eltern übernehmen dürfen. Die Beträge werden von der Einkommensteuer ausgenommen. Das Geld soll bis zum 18. Geburtstag des Kindes in breit gestreute Anlegerfonds fließen, ehe es etwa für einen Hauskauf oder die Studienfinanzierung genutzt werden darf.
„Das Programm soll Familien von Anfang an das Gefühl geben, unterstützt zu werden, und sie dazu ermutigen, weiter zu sparen, während ihre Kinder heranwachsen“, sagte Dell gegenüber CNBC. „Wir wissen, dass Kinder, die über solche Konten verfügen, mit deutlich höherer Wahrscheinlichkeit die Highschool und das College abschließen, ein Haus kaufen, ein Unternehmen gründen und seltener inhaftiert werden.“
Wall Street wittert ihre Chance
Was für Kinder verlockend klingt, erfreut auch Amerikas Finanzindustrie: Von Banken bis hin zu Vermögensverwaltern im Stile von Black Rock bietet das Programm Hoffnung, von Millionen neuer Kunden zu gewinnen, die im Idealfall bis ins Erwachsenenalter treu bleiben. Befürworter der "Trump-Konten" sagen es offen: Das sei ein Weg, den Kapitalismus zu stärken und Kindern aus einkommensschwachen Haushalten zu helfen, Vermögen aufzubauen, in einer Zeit, in der "offen sozialistische Kandidaten - gemeint ist offenbart der jüngst zum Bürgermeister gewählte Kandidat Zohran Mamdani - immer beliebter werden.
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