Biden: Anführer der Terrormiliz IS habe sich "feige in die Luft gesprengt"

Biden: Anführer der Terrormiliz IS habe sich "feige in die Luft gesprengt"
Abu Ibrahim al-Haschimi al-Kuraschi ist laut US-Präsident Biden tot. Video zeigt abgestürzten US-Helikopter.

Das US-Militär hat nach Angaben des Weißen Hauses bei einem Einsatz im Nordwesten Syriens den Anführer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) getötet. Er habe den Einsatz in der vergangenen Nacht gegen Abu Ibrahim al-Haschimi al-Kuraschi angeordnet, erklärte US-Präsident Joe Biden am Donnerstag.

Angesichts der vorrückenden US-Soldaten habe sich der IS-Mann mit seiner Familie in die Luft gesprengt. Dies „ein finaler Akt von verzweifelter Feigheit“ gewesen, um nicht für seine Taten zur Rechenschaft gezogen zu werden, sagte US-Präsident Joe Biden am Donnerstag im Weißen Haus.

Video zeigt Helikopter-Absturz

Der IS-Anführer sei eines von 13 Opfern, darunter auch Zivilisten, eines zweistündigen Schusswechsels in der Rebellenprovinz Idlib gewesen. Das Ziel befand sich nur wenige Kilometer vom Ort entfernt, wo US-Spezialkräfte im Herbst 2019 IS-Chef Abu Bakr al-Bagdadi bei einem Einsatz getötet hatten. Über dessen Nachfolger Abu Ibrahim al-Haschimi al-Kuraschi ist öffentlich wenig bekannt.

Biden, der auch der Oberkommandeur der US-Streitkräfte ist, erklärte, alle Soldaten seien sicher von dem Einsatz zurückgekehrt. Allerdings dürfte bei dem Einsatz mindestens ein US-Hubschrauber wegen technischen Gebrechens abgestürzt sein. Das ist auf Videoaufnahmen zu sehen. Ob es dabei Tote gab, ist nicht bekannt.

US-Helikopter in Idlib abgestürzt

Der Einsatz habe dem Schutz der Bürger der Vereinigten Staaten und der Verbündeten gedient, sagte Biden am Donnerstag. Dank der Fähigkeiten und des Mutes des US-Militärs sei der IS-Anführer "vom Schlachtfeld" genommen worden. Das Vorgehen habe "die Welt zu einem sichereren Ort gemacht", erklärte der Präsident weiter. Biden wollte noch am am Donnerstag (15.30 Uhr MEZ) in einer Rede an die Nation weitere Details bekannt geben.

Tote Zivilisten

Nach Angaben der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden bei der Luftlandeoperation auch 13 Zivilisten getötet, unter ihnen auch vier Kinder. Die Militärkoalition habe zudem Ziele nördlich der Region Idlib bombardiert. Die Gefechte dauerten demnach bis in die Nacht an.

Ein Aktivist in der Region sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass der IS-Anführer verdächtigt werde, Drahtzieher des schweren Anschlages auf ein Gefängnis im Nordosten Syriens zu sein. Dabei wurden in der Stadt Al-Hassaka Ende Januar mehr als 300 Menschen getötet. Der Angriff galt als der schwerste seit vielen Jahren. Beobachter befürchteten ein Wiedererstarken der Dschihadisten.

Im Bürgerkriegsland Syrien kämpft eine Militärkoalition unter Führung der USA gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Der IS hatte im Sommer 2014 große Gebiete im Norden des Irak in seine Gewalt gebracht. Kurz darauf riefen die Dschihadisten ein Kalifat aus, zu dem auch Regionen im Nachbarland Syrien gehörten. Militärisch wurde die Terrormiliz im März 2019 besiegt. Sie ist jedoch weiter in beiden Ländern aktiv und verübt immer wieder Anschläge.

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Der Ort des Schusswechsels

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