UNO: Mehr als 230 Tote und Verletzte binnen fünf Tagen in Haiti
In einem dicht besiedelten Armenviertel in Haitis Hauptstadt Port-au-Prince sind nach UN-Angaben innerhalb von fünf Tagen mehr als 230 Menschen getötet oder verletzt worden. Die Menschen seien zwischen dem 8. und 12. Juli der grassierenden Bandenkriminalität im Viertel Cité Soleil zum Opfer gefallen, teilte das UN-Hochkommissariat am Samstag in Genf mit.
Die meisten der mindestens 234 Opfer hatten den Angaben zufolge keine direkten Verbindungen zu den kriminellen Banden, wurden aber dennoch von ihnen ins Visier genommen. Auch gebe es neue Informationen über sexuelle Gewalt. Allein in der ersten Jahreshälfte registrierte die UNO nach Angaben des Hochkommissariats in Haiti im Zusammenhang mit Gewalttaten 934 Todesfälle, 684 Verletzte sowie 680 Entführungen.
Waffenlieferungen stoppen
Der von Armut, politischen Krisen und Naturkatastrophen heimgesuchte Karibikstaat kommt seit Jahren nicht zur Ruhe. Die Ermordung von Präsident Jovenel Moïse im Juli 2021 sowie ein schweres Erdbeben im folgenden Monat mit 2.200 Toten haben die Probleme des Landes weiter verschärft. Derzeit hat die Bevölkerung auch mit einem starken Anstieg der Lebensmittelpreise und mit Treibstoffmangel zu kämpfen.
Der UN-Sicherheitsrat hatte am Freitag alle Mitgliedstaaten aufgerufen, Waffenlieferungen an bewaffnete Banden in Haiti zu unterbinden. Die Lieferung "kleinkalibriger Waffen und Munition an nicht-staatliche Akteure" müsse verboten werden, hieß es in der Resolution, die Mexiko und die USA eingebracht hatten.
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