UN-Geberkonferenz für Afghanistan: Österreich steuert 20 Mio. bei
Knapp einen Monat nach der Rückkehr der militant-islamistischen Taliban an die Macht in Afghanistan findet am Montag in Genf eine Geberkonferenz statt. Ziel des Treffens unter dem Dach der UNO ist, den Hunger in Afghanistan zu bekämpfen und das öffentliche Leben vor dem Zusammenbruch zu bewahren. UNO-Hilfsorganisationen haben einen Finanzbedarf von 513 Millionen Euro bis Dezember angemeldet. Die Taliban riefen die internationale Gemeinschaft indes zur Kooperation auf.
Viele Länder sind zu humanitärer Hilfe bereit, wollen daran aber Bedingungen knüpfen. Zu der Konferenz werden etwa 40 Minister erwartet, darunter - wie viele andere Teilnehmer auch per Videoschaltung - Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP).
Nach Einschätzung von UNO-Behörden steht die Grundversorgung in Afghanistan vor dem Zusammenbruch. Mit humanitärer Hilfe sollen medizinische Leistungen, Wasserversorgung und sanitäre Einrichtungen aufrechterhalten werden. Zudem sollen Schutzmaßnahmen für Kinder und Frauen, Notunterkünfte sowie Bildungsprojekte finanziert werden.
Raab: "Gezielt für Frauen und Mädchen"
Die österreichische Regierung hat in der vorigen Woche zur Bekämpfung der humanitären Krise in Afghanistan und der Region im Ministerrat 18 Millionen Euro Soforthilfe beschlossen. Zehn Millionen Euro davon gehen an das UNO-Flüchtlingskommissariat (UNHCR), fünf Millionen Euro an UN Women und 3 Millionen Euro an das UNO-Welternährungsprogramm. "Es ist besonders wichtig, dass ein beträchtlicher Teil dieses Hilfspakets gezielt für Frauen und Mädchen in Afghanistan und in der Region eingesetzt wird", wurde Frauenministerin Raab in einer Aussendung anlässlich der Geberkonferenz zitiert. Nach Angaben eines Sprechers von Raab vom Montag wird es zwei Millionen Euro zusätzlich "aus Mitteln der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (ADA)" geben, die über das Rote Kreuz der afghanischen Bevölkerung zugutekommen sollen. Insgesamt gibt Österreich somit 20 Millionen Euro.
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