Umfrage: Bloomberg bei US-Vorwahlen an zweiter Stelle

Umfrage: Bloomberg bei US-Vorwahlen an zweiter Stelle
An erster Stelle steht weiter der Senator Bernie Sanders.

Bei den Vorwahlen der US-Demokraten liegt der ehemalige Bürgermeister von New York, Michael Bloomberg, einer Reuters/Ipsos-Umfrage zufolge inzwischen an zweiter Stelle. Damit hat er den früheren Vize-Präsidenten Joe Biden überholt, wie aus der am Dienstag veröffentlichten Erhebung hervorgeht. An erster Stelle steht weiter der Senator Bernie Sanders.

Der Milliardär Bloomberg nimmt heute (Mittwoch Ortszeit; Nacht auf Donnerstag MEZ) erstmals an einer Debatte der Demokraten teil. Er hat auf eine Teilnahme an den ersten Vorwahlen seiner Partei verzichtet und tritt zum ersten Mal am Super Tuesday Anfang März vor die Wähler. Die von ihm gegründete Finanzagentur Bloomberg ist ein Konkurrent der Nachrichtenagentur Reuters.

Umfrage: Bloomberg bei US-Vorwahlen an zweiter Stelle

Finanzagentur würde bei Wahlsieg verkauft

Bloomberg würde einer Sprecherin zufolge im Falle eines Sieges bei der US-Präsidentenwahl seine nach ihm benannte Finanznachrichtenagentur verkaufen. "Wenn er zum Präsidenten gewählt wird, verkauft Mike die Firma", bestätigte am Dienstag Galia Slayen, ein Mitglied seines Wahlkampfteams, frühere Angaben des Milliardärs.

Der Demokrat hatte die Agentur 1981 gegründet, die unter anderem die Wall Street mit Finanzinformationen beliefert. Das Unternehmen konkurriert mit der Nachrichtenagentur Reuters.

Umfrage: Bloomberg bei US-Vorwahlen an zweiter Stelle

Trump: Bloomberg will Kandidatur "illegal" kaufen

US-Präsident Donald Trump hat Bloomberg indes vorgeworfen, sich die Nominierung als Präsidentschaftskandidat der Demokraten "illegal zu erkaufen". Die massiven Ausgaben des früheren New Yorker Bürgermeisters stellten "in großem Maßstab" illegale Wahlkampffinanzierung dar, behauptete der Republikaner Trump am Dienstag über Twitter. Bloomberg finanziert seine Bewerbung um die demokratische Präsidentschaftskandidatur selbst. Er nimmt für den Wahlkampf keine Spenden an.

Trump hingegen schrieb, Bloomberg kaufe sich mit den vielen von ihm verteilten Spenden zahlreiche Unterstützer zusammen, von denen viele früher noch seine Gegner gewesen seien. "Ist das keine Bestechung?" fragte Trump auf Twitter. Die Kandidatur für eine große Partei sei nicht käuflich, schrieb Trump an Bloomberg adressiert, den er wie üblich abwertend nur als "Mini Mike" bezeichnete.

Im Wahlkampf wirbt Bloomberg mit seinem geschäftlichen Erfolg und seiner Erfahrung als New Yorker Bürgermeister. Gleichzeitig wächst aber auch die Kritik an dem Milliardär. Dabei geht es vor allem um frühere Einstellungen und Äußerungen, die als unpassend, rassistisch oder frauenfeindlich kritisiert werden.

Zuletzt hatte etwa die Washington Post über eine Klage gegen Bloomberg aus dem Jahr 1997 berichtet. Damals soll er dem Bericht zufolge eine schwangere Angestellte zu einer Abtreibung aufgefordert haben. Der Streit wurde ohne ein Schuldeingeständnis beigelegt, Bloomberg bestreitet den Vorwurf. Andere umstrittene Äußerungen hat er als Witze abgetan. Für einige Bemerkungen hat er sich entschuldigt, an andere kann er sich nach eigenen Angaben nicht erinnern.

Der Ex-Bürgermeister Pete Buttigieg (38), der bei den Vorwahlen der Demokraten neben Sanders bisher am besten abgeschnitten hat, sagte am Sonntag dem Sender Fox News mit Blick auf Bloomberg, die Wähler in den USA wünschten sich einen Präsidenten, "der uns aus den Zeiten herausführen kann, als es noch alltäglich oder akzeptiert war, solche sexistischen oder diskriminierenden Einstellungen zu haben".

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