Ukraine: Personenzug bei russischem Angriff getroffen

UKRAINE-RUSSIA-WAR-CONFLICT
Russland hat einen Bahnhof in der Region Sumy angegriffen, ein Personenzug wurde getroffen. Es gibt mehrere Verletzte unter den Fahrgästen.

Zusammenfassung

  • Russischer Angriff auf Bahnhof in Sumy trifft Personenzug, mehrere Verletzte gemeldet.
  • Ukrainische Energieanlagen durch Drohnen- und Raketenangriffe beschädigt, 50.000 Menschen von Stromausfall betroffen.
  • Ukrainischer Drohnenangriff setzt Raffinerie nahe St. Petersburg in Brand, sieben Drohnen abgeschossen.

Bei einem russischen Angriff auf einen Bahnhof in der nordukrainischen Region Sumy ist ein Personenzug getroffen worden. Etwa 30 Verletzte gab es nach Angaben örtlicher Behörden. Todesopfer wurden demnach zunächst nicht gemeldet.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij sprach am Samstag auf dem Kurznachrichtendienst Telegram von einem "brutalen russischen Drohnenangriff auf den Bahnhof in Schostka". Die Russen hätten gewusst, dass sie Zivilisten ins Visier nahmen. "Das ist Terrorismus, den die Welt nicht ignorieren darf", schrieb Selenskij. Er veröffentlichte dazu ein Video, das einen zerstörten, brennenden Waggon und weitere Waggons mit herausgerissenen Fenstern zeigte. 

Regionalgouverneur Oleh Hryhorow zufolge traf der Angriff einen Zug, der von Schostka in die Hauptstadt Kiew fahren sollte. Rettungskräfte, Ärzte und Sanitäter seien vor Ort im Einsatz, hieß es weiter. Russland hat seine Luftangriffe auf die Bahn-Infrastruktur der Ukraine in den vergangenen Monaten verstärkt. Zuletzt wurden fast täglich Bahnanlagen getroffen.

Energieanlagen beschädigt

Im ukrainischen Gebiet Tschernihiw wurden nach Behördenangaben mehrere Energieanlagen durch einen russischen Drohnen- und Raketenangriff beschädigt. Von der Notabschaltung des Stroms seien rund 50.000 Menschen betroffen, teilte der regionale Energieversorger Tschernihiwoblenergo am Samstag bei Telegram mit.

Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe startete Russland in der Nacht auf Samstag 109 Drohnen und drei ballistische Raketen des Typs Iskander. Demnach konnten 73 Drohnen abgefangen werden. An 21 verschiedenen Orten der Ukraine habe es aber Einschläge gegeben, räumte das Militär zugleich ein.

Raffinerie nahe St. Petersburg angegriffen

Im Nordwesten Russlands unweit der Millionenstadt St. Petersburg geriet eine der größten Raffinerien des Landes nach einem ukrainischen Drohnenangriff in Brand. Es gebe ein Feuer in der Industriezone der Stadt Kirischi, bestätigte der Gouverneur des Leningrader Gebiets, Alexander Drosdenko. Der Brand sei liquidiert, schrieb er später auf Telegram. Die Flugabwehr habe sieben Drohnen abgeschossen. Der ukrainische Generalstab bestätigte mittlerweile den Angriff auf die Raffinerie. Schon zuvor hatten in den sozialen Netzwerken Videos von den Einschlägen in der Nacht kursiert.

Es ist bereits der zweite Angriff auf die Raffinerie innerhalb weniger Wochen. In Kirischi, 800 Kilometer nördlich der Ukraine, befindet sich die Raffinerie Kirischinefteorgsintes (Kinef) des kremlnahen Ölkonzerns Surgutneftegas. Sie ist mit einer Verarbeitungskapazität von rund 20 Millionen Tonnen Öl pro Jahr eine der größten Ölanlagen in Russland.

Schäden gab es nach offiziellen Angaben auch im südrussischen Gebiet Woronesch. Der Gouverneur der Region, Alexander Gussew, schrieb von einem Dach- und Fensterschaden bei einem Industrieobjekt, nannte aber keine weiteren Details. Das russische Militär wiederum meldete den Abschuss von 117 ukrainischen Drohnen in der Nacht.

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