Wiederaufbau der Ukraine kostet Hunderte Milliarden

Wiederaufbau der Ukraine kostet Hunderte Milliarden
Eine neue Studie von UNO, EU und Weltbank zeigt, dass die Kosten für den Wiederaufbau des Landes zuletzt dramatisch angestiegen sind.

411 Milliarden US-Dollar: Das mehr als das Vierfache des österreichischen Jahresbudgets - und so viel soll laut einer aktuellen Studie der Wiederaufbau der zerstörten Ukraine und ihrer Wirtschaft kosten. Nach neuen Schätzungen der Weltbank betragen die Kosten voraussichtlich 411 Milliarden Dollar. Das ist das 2,6-Fache des für 2022 erwarteten Bruttoinlandsproduktes der Ukraine, wie aus einer Studie von Weltbank, Vereinten Nationen, EU-Kommission und der Ukraine selbst hervorgeht. Die Kosten sind gegenüber der Schätzung vom September in Höhe von 349 Milliarden Euro erheblich angestiegen.

Von Gebäuden bis Lebensunterhalt

Die Schätzung deckt den Zeitraum von einem Jahr seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar 2022 ab. Beziffert würden die Schäden an Infrastruktur und Gebäuden, die Auswirkungen auf das Leben und den Lebensunterhalt der Menschen und die Kosten für einen besseren Wiederaufbau, teilt die Weltbank mit. 22 Prozent des Bedarfs entfallen auf den Verkehr, gefolgt von Wohnen (17 Prozent), Energie (elf Prozent) und Landwirtschaft (sieben Prozent).

Russland soll zahlen

Nach Beginn des Ukraine-Kriegs haben die EU-Staaten russische Vermögenswerte in Milliardenhöhe eingefroren. Die EU-Kommission hat einen Plan vorgelegt, wie die Gelder der Ukraine zugutekommen sollen - bleibt damit aber hinter den Forderungen Kiews zurück. Die EU-Kommission will eingefrorenes Vermögen der russischen Zentralbank nutzen, um Russland nach einem möglichen Ende des Kriegs gegen die Ukraine zu Entschädigungszahlungen zu zwingen. Die Mittel sollen erst wieder freigegeben werden, wenn Russland ein Friedensabkommen unterzeichnet, das auch Reparationszahlungen umfasst, wie die Beamten mitteilten.

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