Tschechien bittet um Hilfe: Kaum noch freie Intensivbetten

EU leaders summit in Brussels
Verhandlungen über medizinische Hilfestellung aus dem Ausland haben begonnen.

Wegen der Corona-Pandemie könnten die Kapazitäten der Intensivstationen in Tschechien schon bald vollständig erschöpft sein. Davor warnte am Dienstag der stellvertretende Gesundheitsminister Vladimir Cerny. In einer solchen Situation sei das Land noch nie gewesen, betonte der Medizinprofessor.

Tschechien habe begonnen, über mögliche Hilfe aus dem Ausland zu verhandeln. Aus Deutschland liege ein Angebot zur Übernahme von neun Intensivpatienten vor. Zudem sollen weiter Patienten innerhalb Tschechiens in weniger stark betroffene Gebiete umverteilt werden.

1.300 Intensivpatienten

Derzeit sind mehr als 6.500 Covid-19-Patienten in den tschechischen Krankenhäusern in Behandlung. Von ihnen müssen mehr als 1.300 intensivmedizinisch behandelt werden. Zum Vergleich: Österreich hat derzeit rund 350 Intensivpatienten zu versorgen.

Größtes Problem ist der Mangel an qualifiziertem Gesundheitspersonal. Mit 968 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb von 14 Tagen steht Tschechien EU-weit an der Spitze, wie aus den jüngsten Vergleichszahlen der EU-Gesundheitsagentur ECDC hervorgeht.

Unterdessen wurde der Start einer verschärften FFP2-Maskenpflicht an stark frequentierten Orten wie Supermärkten und öffentlichen Verkehrsmitteln auf Donnerstag verschoben. Sie hätte eigentlich bereits am Montag in Kraft treten sollen. Doch in vielen Apotheken und Geschäften waren die Masken vorübergehend ausverkauft.

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