Trump will Militäreinsatz in Syrien "sehr bald" beenden

Aber das US-Außenministerium weiß nichts davon.

US-Präsident Donald Trump will den Militäreinsatz in Syrien zügig beenden. "Wir werden sehr bald aus Syrien abziehen", sagte Trump am Donnerstag vor Industriearbeitern in Ohio. Schon bald seien "hundert Prozent" der Gebiete aus den Händen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zurückerobert, sagte Trump. Sein Außenministerium weiß allerdings nichts davon.

Der IS hatte im Juni 2014 ein "Kalifat" in großen Teilen Syriens und des Irak ausgerufen. Durch den Einsatz einer von den USA angeführten Militärkoalition verlor der IS seitdem aber stark an Boden. Im Osten Syriens sind zudem mehr als 2.000 US-Soldaten im Einsatz, die den Kampf diverser Milizen gegen den IS unterstützen. Trump sagte, die US-Truppen sollten nun "in unser Land" zurückkehren, um Syrien sollten sich "andere Leute" kümmern. Wen er damit meint, sagte der US-Präsident aber nicht. Neben den USA haben noch Russland und der Iran größere Truppenkontingente in Syrien stationiert, beide unterstützten allerdings den syrischen Machthaber Bashar al-Assad.

Ministerium nicht im Bilde

Mit dem Außenministerium hat Trump seine Abzugspläne offenbar nicht abgestimmt. Auf die Frage, ob sie über die Pläne im Bilde sei, sagte Ministeriumssprecherin Heather Nauert: "Bin ich nicht, nein. Nein." Im Jänner hatte der damalige Außenminister Rex Tillerson noch angekündigt, den US-Militäreinsatz in Syrien auszuweiten, um die IS-Miliz weiter zu bekämpfen und Assad aus dem Amt zu drängen. Trump hat Tillerson Mitte März entlassen.

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