Trumps Ultimatum an Putin endet heute: "Werden sehen, was er zu sagen hat"

US-POLITICS-TRUMP
Trump hat Putin eine Frist von zehn Tagen gesetzt, um eine Waffenruhe mit der Ukraine zu erreichen. Sonst drohen Russland neue Sanktionen.

Zusammenfassung

  • Trump sieht keine Notwendigkeit für ein Treffen zwischen Putin und Selenskij vor dem geplanten Gipfel.
  • Putin und Trump wollen sich kommende Woche erstmals persönlich zu Gesprächen über eine Beendigung des Ukraine-Kriegs treffen, Selenskyj soll später einbezogen werden.
  • Selenskyj fordert stärkeren europäischen Einfluss bei den Verhandlungen, da der Krieg ganz Europa betreffe.

US-Präsident Donald Trump sieht sich selbst als Friedensstifter. Vor seiner Rückkehr ins Weiße Haus hatte er versprochen, den seit dreieinhalb Jahren andauernden Krieg innerhalb von 24 Stunden zu beenden. Daraus wurde bekanntlich nichts.

Der russische Präsident Wladimir Putin zeigte sich bis dato unbeeindruckt von Trumps Forderungen nach raschem Frieden - so setzte der US-Präsident seinem russischen Gegenüber Mitte Juli eine Frist von 50 Tagen, um mit der Ukraine eine Waffenruhe zu vereinbaren. Andernfalls würden US-Sanktionen drohen. Ende Juli verkürzte Trump die Frist auf zehn Tage. "Es gibt keinen Grund, zu warten. Wir sehen einfach keine Fortschritte", zeigte sich Trump von Putin enttäuscht.

"Es liegt ganz bei ihm"

Heute, Freitag, läuft die Frist ab. Wie er nun mit seinem selbst gesetzten Ultimatum an Putin umgeht, ist noch nicht klar.  Auf die Frage, ob die Deadline immer noch stehe, sagte Trump über Putin: "Wir werden sehen, was er zu sagen hat. Es liegt ganz bei ihm."

Trump und Putin wollen sich voraussichtlich kommende Woche erstmals persönlich zu Gesprächen über eine Beendigung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine treffen. Beide Seiten erklärten, die Zeit sei reif für einen solchen Gipfel. Tag und Ort stehen bisher nicht fest. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij würde dabei in einer späteren Phase zu den Gesprächen hinzugezogen werden. Noch im Frühjahr hatte Kiew darauf bestanden, bei allen Gesprächen direkt beteiligt zu sein.

Trump sieht keine Notwendigkeit, dass sich Putin und Selenskij vorab treffen. Auf eine entsprechende Frage von Journalisten, ob Putin zunächst Selenskij treffen müsse, sagte Trump: "Nein." Unterdessen dringt Selenskij bei den laufenden US-Verhandlungen mit Russland über ein Kriegsende auf einen stärkeren Einfluss der Europäer.

Selenskij: Krieg und seine Beendigung betreffen ganz Europa

Selenskij erachtet einen größeren europäischen Einfluss bei den Verhandlungen als notwendig. "Alle zu treffenden Entscheidungen, um diesen Krieg zu beenden und Sicherheit zu garantieren, betreffen tatsächlich das gesamte Europa und nicht nur einen", sagte das Staatsoberhaupt in seiner abendlichen Videobotschaft. Das sei ein Krieg Russlands nicht nur gegen die Ukraine, sondern "in Europa und gegen Europa", so Selenskij.

Deshalb sind laut Selenskij Treffen auf europäischer Ebene für eine Abstimmung der Positionen geplant. "Die Stimme Europas muss auf die Prozesse Einfluss nehmen", sagte der Staatschef. Er plane hierzu nach Telefonaten mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen (CDU) auch ein Telefongespräch mit Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni. Über die Pläne aus Washington wurden die Vertreter anderer europäischer Staaten bisher nur in Kenntnis gesetzt.

Kommentare