Trump greift früheren Anwalt wegen Gesprächsmitschnitts an

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Hintergrund ist eine heimlich gemachte Aufnahme von Cohen während eines Gesprächs mit Trump im Jahr 2016.

Im Zusammenhang mit einer mutmaßlichen Affäre mit einem früheren Playboy-Model hat US-Präsident Donald Trump jedes Fehlverhalten von sich gewiesen. "Die gute Nachricht ist, dass sich euer Lieblingspräsident nichts zuschulden kommen lassen hat", erklärte Trump am Samstag auf Twitter. Die Vorgehensweise seines früheren Anwalts Michael Cohen nannte er "unerhört" und "vielleicht illegal".

Hintergrund ist eine heimlich gemachte Aufnahme von Cohen während eines Gesprächs mit Trump im Jahr 2016. Darin ging es laut "New York Times" um eine mögliche Schweigegeldzahlung an das ehemalige "Playboy"-Model Karen McDougal vor den Wahlen 2016. Ermittler hatten den Mitschnitt bei einer Razzia im Büro des Anwalts sichergestellt. "Es ist unvorstellbar, dass die Regierung in das Büro eines Anwalts eindringt (zeitig in der Früh) - geradezu unerhört. Noch unvorstellbarer ist, dass ein Anwalt seinen Klienten mitschneidet - total unerhört & vielleicht illegal", twitterte Trump.

"Kraftvolles entlastendes Beweismaterial"

Trumps Team hatte vor der Wahl erklärt, nichts von Zahlungen an McDougal zu wissen. Ein Gesprächsmitschnitt könnte diese Darstellung arg in Zweifel bringen. Sein jetziger Anwalt Rudolph Giuliani bestätigte der New York Times, dass Trump mit Cohen über eine Zahlung an das "Playmate des Jahres" 1998 gesprochen hatte. Die Aufnahme sei jedoch nicht belastend, sondern belege eine "sehr professionelle Unterhaltung zwischen einem Mandanten und einem Anwalt", die "kraftvolles entlastendes Beweismaterial" darstelle.

Giuliani sagte, es sei dabei nicht um Geld für den Wahlkampf gegangen. Rechtsexperten zufolge könnte ein Verstoß gegen ein Wahlgesetz vorliegen, wenn Wahlkampfspenden für derartige Zahlungen verwendet würden.

Giuliani zufolge ist das Geld letztlich ohnehin nicht geflossen. Nach seinen Worten hatte Trump auch nie eine Affäre mit der heute 47-jährigen McDougal. Sie dagegen erklärte, ein Verhältnis mit Trump gehabt zu haben, das 2006 begonnen und fast ein Jahr gedauert habe.

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