Trump zu G20-Gipfel: "Werde nicht hingehen"

Wird US-Präsident Trump am G20-Gipfel in Südafrika vertreten: Vizepräsident Vance.
Zusammenfassung
- US-Präsident Trump nimmt nicht am G20-Gipfel in Südafrika teil und lässt sich von Vizepräsident Vance vertreten.
- Hintergrund sind Spannungen mit Südafrika, nachdem Trump Präsident Ramaphosa öffentlich kritisiert hatte.
- Trump plant, den G20-Gipfel 2026 in seinem Golfklub Doral bei Miami auszurichten, was erneut Kritik wegen möglicher Interessenskonflikte auslöst.
US-Präsident Donald Trump wird im November nicht zum G20-Gipfel nach Südafrika reisen. "Ich werde nicht hingehen", sagte der Republikaner am Freitag. Stattdessen werde Vizepräsident James Vance teilnehmen.
Der G20-Gipfel findet heuer in Johannesburg statt. Trump hatte sich eine Teilnahme in den letzten Monaten auch wegen Spannungen mit dem Gastgeberland offengelassen. Den G20-Gipfel 2026 will Trump in seinem privaten Golfklub Doral bei Miami ausrichten.
Der Gruppe der führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) gehören 19 Staaten, die Europäische und die Afrikanische Union an. Zu den Ländern zählen die großen westlichen Demokratien wie die USA, Deutschland und Großbritannien, aber auch autoritär geführte Staaten wie Russland, China und Saudi-Arabien.
Trump führte Südafrikas Präsidenten im Oval Office vor
Im Mai hatte Trump Südafrikas Präsidenten Ramaphosa bei dessen Besuch im Weißen Haus öffentlich vorgeführt. Bei einem Treffen im Oval Office überzog Trump seinen Gast mit unbelegten Vorwürfen, dass Südafrika einen "Genozid" an weißen Bauern begehe. Fachleute widersprechen Trumps Darstellung eines angeblichen Völkermords. Seine Teilnahme am von Südafrika ausgerichteten Gipfel hatte Trump bereits im Juli infrage gestellt.
Zum G20-Gipfel 2026 unter US-Vorsitz sagte Trump bei einer Veranstaltung im Weißen Haus in Washington vor Journalisten: "Ich halte Doral für den besten Standort." Ein genaues Datum für den Gipfel steht noch nicht fest. Die Wahl seines eigenen Anwesens für eine von US-Steuerzahlern finanzierte Veranstaltung dürfte allerdings neue Sorgen schüren, dass Trump aus seinem Amt Profit schlagen könnte. Einem Vertreter des Präsidialamts zufolge sollen den Teilnehmern die Leistungen jedoch zum Selbstkostenpreis in Rechnung gestellt werden.
Das Präsidialamt hat stets Vorwürfe von Interessenskonflikten zurückgewiesen. Mitarbeiter haben erklärt, dass das Vermögen des Präsidenten von Dritten verwaltet werde. Der Golfklub Doral im US-Staat Florida gehört zum Immobilienbesitz von Trump.
Bereits während seiner ersten Amtszeit hatte Trump geplant, 2020 den G7-Gipfel der führenden westlichen Industrienationen in Doral auszurichten. Er gab das Vorhaben jedoch nach scharfer Kritik wieder auf. Damals hatten sowohl seine Republikaner als auch Demokraten und Ethik-Experten Bedenken geäußert, dass ein solcher Schritt gegen die US-Verfassung verstoßen könnte.
Trump vermischt regelmäßig persönliche und politische Interessen. Seit seinem Amtsantritt für seine zweite Amtszeit im Jänner hat der Milliardär wiederholt ausländische Staats- und Regierungschefs sowie Konzernchefs in seinen Anwesen empfangen.
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