Trauer vor Schloss Windsor: „Wir haben gedacht, es würde nie passieren“

Trauer vor Schloss Windsor: „Wir haben gedacht, es würde nie passieren“
Hunderte Trauernde pilgern zum Stammsitz der königlichen Familie. Der KURIER sprach mit ihnen über die Bedeutung ihrer Monarchin.

Sharon O’Neill aus Newbury tritt aus der Menge und legt den Strauß mit pinken Blumen auf dem schmalen Grünstück vor der Palastmauer von Windsor Castle ab. Sie wischt sich über die Augen, wischt die Tränen weg. Ihr Blick schweift über die Palastmauer, hinauf zur Union-Jack-Fahne, die auf halbmast hängt und keinen Zweifel an der Nachricht lässt: Königin Elizabeth, Englands geliebte Regentin, ist nicht mehr.

Die 70-jährige Sharon hat die Nachricht über den verschlechterten Gesundheitszustand der Königin Donnerstagmittag im Radio gehört – „Und danach habe ich mich nicht mehr vom Fernseher wegbewegt.“ Gebannt habe sie die Nachrichten geschaut und alle Familienmitglieder durchgerufen, erzählt sie, während ihre rot-weiß-blaue Platinum-Jubilee-Fahne, die sich als Cape umgehängt hat, im Wind flattert.

"Es war eine Ehre, ihnen zu dienen" 

Dann tritt sie zur Seite; die nächsten Trauergäste stehen mit Sträußen, Karten oder ganzen Blumenstöcken bereit. Ein buntes Blumenmeer erstreckt sich Freitag Mittag vor der Palastmauer. Die Nachrichten auf den Grußkarten sind persönlich, fast schon vertraut. „Es war eine Ehre, Ihnen zu dienen“, schreibt John Sunderland vom 7. Fallschirm-Kommando. „Es ist so schade, dass sie dahinscheiden mussten“, steht auf einer anderen Karte, „aber Sie sind nun wieder mit ihrem geliebten Philipp vereint.“ Und die fünfjährige Lara hat eine Zeichnung angefertigt.

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