Teure Renovierung in der Downing Street: Johnson kassiert Kritik

Teure Renovierung in der Downing Street: Johnson kassiert Kritik
Der Premier lässt Wohnung und Amtssitz kostspielig renovieren. Zu kostspielig meinen Kritiker.

Wegen der aufwendigen Renovierung seiner Amtswohnung an Londons wohl berühmtester Adresse - Downing Street 10 -  ist der britische Premierminister Boris Johnson ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Wie die Boulevardzeitung „Daily Mail“ am Dienstag berichtete, soll ein Wohltätigkeitsfonds eingerichtet werden, der die Arbeiten bezahlen soll. Demnach wäre das offizielle Ziel des Fonds, das ikonische Ensemble um 10 Downing Street als historischen Ort zu erhalten.

Anderer Geschmack

Tatsächlich solle aber die teure Renovierung, die Johnsons Verlobte Carrie Symonds veranlasst habe, finanziert werden, berichtete das Blatt. Symonds soll vor allem mit dem, kühlen Stil, den vor einigen Jahren David Camerons Ehefrau Samantha in der Downing Street durchgesetzt hatte, unzufrieden gewesen sein. Johnson selbst soll vor allem über die Kosten entsetzt gewesen sein, die demnach weit über dem Anteil der Steuerzahler von rund 30.000 Pfund liegen. Daher suche er nach alternativer Finanzierung. Johnson verdient als Premierminister 150.000 Pfund im Jahr, zuvor hatte er jedoch als Kolumnist und Autor deutliche höhere Einnahmen. Außerdem soll die Scheidung von seiner Ehefrau Marina Wheeler, mit der er vier Kinder hat, viel Geld gekostet haben.

Teure Renovierung in der Downing Street: Johnson kassiert Kritik

Nur Renovierungsarbeiten

„Der Downing-Street-Komplex ist ein genutztes Gebäude mit zwei Ministerresidenzen“, teilte eine Regierungssprecherin auf Anfrage mit. Es würden wie unter früheren Regierungen „in regelmäßigen Abständen Renovierungs- und Wartungsarbeiten durchgeführt“. Die Kosten würden öffentlich im Jahresbericht aufgeführt. In den vergangenen Jahren haben Premierminister stets die größere Wohnung in Nummer 11 Downing Street, genutzt, neben dem offiziellen Amtssitz.
Die Zeitung zitierte Mitarbeiter Johnsons, die darauf verwiesen, dass neue US-Präsidenten das Weiße Haus für bis zu 100.000 US-Dollar renovieren dürften.

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