Tausende Israelis demonstrierten in Tel Aviv für Ende von Gaza-Krieg

Eine große Menschenmenge demonstriert mit israelischen Flaggen und gelben Bändern.
Die Demonstranten erinnerten zudem an sechs von der Hamas ermordete Geiseln. Weiterer Protest gegen Netanjahu-Regierung für Sonntag angekündigt.

Zusammenfassung

  • Tausende demonstrieren in Tel Aviv für ein Ende des Gaza-Kriegs und die Freilassung der Geiseln.
  • Das Sicherheitskabinett unter Netanjahu tagt erneut, ein von der Hamas akzeptierter Vorschlag steht jedoch nicht auf der Agenda.
  • Die Demonstranten erinnern an ermordete Geiseln und fordern internationale Unterstützung, insbesondere von Donald Trump.

Bei einer Großdemonstration in der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv haben Tausende Menschen für ein rasches Ende des Gaza-Kriegs und die Freilassung der Geiseln aus der Gewalt der militanten Palästinenserorganisation Hamas protestiert. Zahlreiche Menschen versammelten sich auf dem "Platz der Geiseln" im Zentrum der Stadt und forderten die Regierung auf, einem Deal für eine Waffenruhe und der Befreiung der Verschleppten zuzustimmen.

Am morgigen Sonntag kommt Medienberichten zufolge erneut das Sicherheitskabinett um Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zusammen. Ein bereits von der Hamas gebilligter Vorschlag für ein solches Abkommen soll jedoch nicht Thema der Gespräche sein, berichtete der TV-Sender N12.

Protest in Tel Aviv fordert die Freilassung der israelischen Geiseln, die von der Hamas in Gaza festgehalten werden.

"Heute Abend erhielten die Menschen in Israel einen weiteren Beweis dafür, dass die Netanjahu-Regierung einen endlosen Krieg den Geiseln vorzieht und sich damit völlig gegen den Willen des Volkes stellt, obwohl es eine echte Möglichkeit gibt, die Geiseln nach Hause zu holen", teilte das Forum der Geisel-Angehörigen mit. Es rief für Sonntag zu einem weiteren Protest auf.

Protest in Tel Aviv fordert die Freilassung der von Hamas im Gazastreifen festgehaltenen israelischen Geiseln.

Erinnern an vor einem Jahr ermordete Geiseln

Die Demonstranten erinnerten zudem an sechs vor einem Jahr in der Gewalt der Hamas ermordete Geiseln. Die Armee hatte damals die Leichen von Hersh Goldberg-Polin, Alexander Lobanov, Almog Sarusi, Ori Danino, Carmel Gat und Eden Yerushalmi in einem Tunnel unweit der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen geborgen. Nach Einschätzung des Militärs wurden sie von Terroristen brutal ermordet, bevor die Truppen sie erreichten. Der Vorfall sorgte in Israel und weltweit für Bestürzung.

Protest in Tel Aviv fordert die Freilassung der israelischen Geiseln, die von der Hamas in Gaza festgehalten werden.

Die Menschen auf dem "Platz der Geiseln" erklärten, das Beispiel der vor einem Jahr Ermordeten zeige, dass militärischer Druck die Geiseln gefährde. Einige Familienangehörige forderten den mit Netanyahu eng verbündeten US-Präsidenten Donald Trump auf, zu handeln und alles dafür zu tun, die noch immer im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln zu befreien und den Krieg zu beenden. Sie breiteten ein großes Spruchband aus, auf dem stand: "Trump, make history" (Trump, schreiben Sie Geschichte).

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