Syrien: Iran dementiert Evakuierung von Diplomaten

Israel flog wiederholt Luftangriffe in Syrien
Laut Beobachtern ist die Evakuierung bereits abgeschlossen.

Der Iran hat Berichte als falsch zurückgewiesen, wonach Diplomaten bereits aus Syrien, wo islamistische Rebellen gegen die Regierungstruppen auf dem Vormarsch sind, abgezogen worden seien. Die Botschaft in Damaskus werde operativ bleiben und ihre Arbeit wie gewohnt fortsetzen, sagte Außenamtssprecher Ismail Baqai laut Internetportal Iran Nuances am Samstag. Der Iran ist mit der syrischen Regierung verbündet.

Die "New York Times" hatte berichtet, dass iranische Diplomaten und Militärberater Syrien verlassen hätten. Einige seien nach Teheran geflogen, andere auf dem Landweg in den Libanon, in den Irak oder zum syrischen Hafen Latakia gebracht worden. Der Außenamtssprecher hatte letzte Woche gesagt, dass die iranischen Diplomaten und Militärs in Syrien blieben und Staatschef Bashar al-Assad bis zum Ende unterstützten.

Die Aussagen Baqais stießen in Teheran auf Skepsis. Demnach gehen Beobachter davon aus, dass eine Evakuierung der Diplomaten bereits abgeschlossen sei. Erinnert wird dabei an einen Vorfall 1998 in Mazar-i-Sharif in Afghanistan. Damals verblieben nach dem Vormarsch der Taliban die iranischen Diplomaten vor Ort. Zehn von ihnen sowie ein iranischer Reporter wurden nach einem Angriff der Taliban von den Islamisten ermordet.

Spekulationen über weitere Unterstützung des Iran für Assad

In Sozialen Medien wird spekuliert, dass der Iran den syrischen Staatschef Assad bereits aufgegeben habe. Der staatliche Nachrichtensender IRIB, das Sprachrohr des iranischen Systems, bezeichnet seit Freitagabend die islamistischen Aufständischen in Syrien nicht mehr als "Terroristen", sondern als "bewaffnete Widerstandsgruppen". Beobachter sehen darin ein erstes Anzeichen, dass der Iran den Sturz Assads bereits einkalkuliert habe und nun versuche, Kontakt zu den Aufständischen aufzunehmen.

Irans Außenminister Abbas Araqchi äußerte sich eher spirituell zu Assads Schicksal. "Es ist jetzt alles in Gottes Händen", so der iranische Chefdiplomat in einem Interview mit dem arabischen TV-Sender Al-Sharqiya.

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